Mario Gomez wird an diesem Freitag 30 Jahre alt. Wir gratulieren mit einer Fotostrecke aus seiner bisherigen Karriere.Hier der erste große Meilenstein: Der Gewinn des Deutschen Meistertitels mit dem VfB Stuttgart im Jahr 2007. Foto: dpa

Kaum ein Stürmer hat in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt so oft getroffen wie Mario Gomez. Wirklich geliebt wurde der Stürmer trotzdem nur selten. Oft sogar ausgepfiffen oder verspottet. Nun wird Mario Gomez 30.

Stuttgart - Es gibt wohl nur wenige deutsche Fußballspieler, die im vergangenen Jahrzehnt so erfolgreich waren wie Mario Gomez und doch nirgendwo so richtig geliebt werden. Wenn der Stürmer, Sohn einer deutschen Mutter und eines spanischen Vaters, am Freitag 30 Jahre alt wird, steht Gomez, der in Riedlingen in Baden-Württemberg aufgewachsen ist, mal wieder vor einer schwierigen Saison. Und der Frage, welches Trikot er überhaupt tragen wird.

Beim AC Florenz, seinem aktuellen Arbeitgeber, sind sie längst nicht mehr überzeugt von seinen Qualitäten, auch wenn er in der Rückrunde vor allem im Pokalwettbewerb und in der Europa League reihenweise die Gegner narrte und mit seinen Toren die Fiorentina weiterballerte. Immer wieder wird Interesse von Borussia Dortmund und seinem guten Kumpel Thomas Tuchel ins Spiel gebracht.

Gomez traf in der Bundesliga wie kaum ein anderer

Es wäre die Rückkehr in genau die Liga, in der er bereits von 2004 bis 2013 spielte und in dieser Zeit wie kaum ein anderer traf. Noch heute gilt seine Torquote beim VfB Stuttgart und beim FC Bayern München als vorbildlich.

Für den VfB, für den er schon 2001 in der Jugend spielte und über die Amateure in die Bundesliga kam, traf der Angreifer in 121 Spielen 63 Mal, wurde zum Nationalspieler, schoss den Verein 2007 zur Deutschen Meisterschaft und machte die Rückennummer 33 legendär.

Dass er 2009 aber den Weg zum in Stuttgart nicht gerade geliebten FC Bayern München wählte, nehmen ihm noch heute viele VfB-Fans übel. Dazu kommt, dass Gomez immer wieder Kritik wegen seiner Spielweise hinnehmen musste. So schrieb der "Spiegel" einst: "Gomez ist der klassische Strafraumspieler, in der Bundesliga vielleicht der Letzte seiner Art. Unaufhaltsam mit seiner Wucht, seiner körperlichen Präsenz, seinem Kopfballspiel im Sechzehnmeterraum, außerhalb dagegen oft verloren wirkend. Wenn Gomez auf den Flügel ausweicht, beraubt er sich seiner Kraft, quasi seiner Kernkompetenz, dann treten seine fußballerischen Defizite zutage."

Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern München

Beim FC Bayern München sollte sich seine Torquote sogar noch ausbauen lassen, in 115 Bundesliga-Spielen traf Gomez 75 Mal, wurde zweimal Pokalsieger, zwei weitere Male Meister und 2013 im Zuge des Triples auch Champions-League-Sieger.

Danach wählte Deutschlands Fußballer des Jahres von 2007, der in seiner Zeit in der Nationalmanschaft auf immerhin 25 Länderspieltore in 60 Einsätzen kommt, den Weg nach Italien zum AC Florenz, wo er wegen vieler Verletzungen in den vergangenen beiden Jahren aber nur 29 Spiele und sieben Tore machte. 

Doch nicht nur sportlich fiel der Angreifer auf. Wie beispielsweise mit seinem kolossalen Fehlschuss bei der EM 2008 gegen Österreich, als er den Ball aus wenigen Metern vor dem leeren Tor noch über die Latte jagte. Mehmet Scholl degradiert den Angreifer spätet endgültig, als er sagte, Gomez habe sich "wundgelegen."

Gomez selbst wittert immer wieder Neid, weil er "vielleicht zu schön" sei. Tatsächlich hat Gomez bis heute vor allem weibliche Fans.

Zum 30. Geburtstag eines der besten VfB-Stürmers aller Zeiten haben wir Auszüge seiner Karriere in einer Fotostrecke zusammengefasst. Klicken Sie sich durch.