Kabarettistin Marianne Schätzle sorgte für gute Unterhaltung. Foto: Günther

Die schwäbische Kabarettistin Marianne Schätzle war mit ihrem Programm „Es isch, wie’s isch!“ in Dornstetten bei der Veranstaltungsreihe „Kultur im Museum“ zu Gast. Dabei mimte sie auch die Ex-Kanzlerin Angela Merkel.

Einmal mehr ist es der Dornstetter Tourist-Info gelungen, dem überaus zahlreich erschienenen Publikum mit ihrer Veranstaltungsreihe „Kultur im Museum“ einen heiteren, kurzweiligen Abend zu bescheren.

 

Zwar ist es das Stammpublikum gewohnt, im Dornstetter Heimatmuseums bestens unterhalten zu werden. Mit ihrem neuen Programm „Es isch, wie’s isch!“ übertraf aber die schwäbische Kabarettistin Marianne Schätzle die Erwartungen noch.

Heiter reflektierte Schätzle in ihrer Rolle als biedere Landfrau ihre Kindheit auf dem Bauernhof in Hilzingen an der Schweizer Grenze „mit drei Generationen und 20 Rindern unter einem Dach“. Schmunzelnd beschrieb Schätzle Probleme mit dem Älterwerden, sich selbst überschätzende Männer am Grill oder Rituale beim wöchentlichen Kaffeekränzchen.

Kindheitserinnerungen

Die Unterhaltung laufe dabei, so Schätzle, stets nach dem gleichen Muster ab: „Zuerst wird möglichst viel Kuchen gegessen, danach werden die Rezepte diskutiert, und dann kommt das Thema Abnehmen dran. Eierlikör dazu geht immer“, so Schätzle. Sie verriet auch gleich die wichtigste Regel dieser Treffen unter Freundinnen: „S’ Beschte isch immer, du gehst als Letzschde“.

Aber auch Schätzles Kindheitserinnerungen bergen einige lebenspraktische Ratschläge. So habe die Lederhose sich als ökologisch höchst sinnvolles Kleidungsstück erwiesen, da man diese nie waschen, sondern lediglich ausklopfen müsse: „Eigentlich wäre das ein ganz großer Wurf der Grünen“, ist sie überzeugt.

Weniger glücklich ist Schätzle darüber, dass es heute vorwiegend „Indoor-Kinder“ gebe, die ihre Wettrennen nicht mehr draußen veranstalten, sondern am Handy, indem sie „Strichmännle“ gegeneinander antreten ließen. Auch sei ihr Lieblingsspiel Völkerball heute nicht mehr politisch korrekt, da es als kriegerische Auseinandersetzung gewertet werden könne. Es folgte der Chanson „Wir hattet Spaß, wir hattet Freud“, der vom ganzen Saal mitgesungen wurde.

Inzwischen habe sie sich „von der Studentin zur Kukidentin“ entwickelt, womit sich auch die Gesprächsthemen und Parameter verändert hätten, erzählte Schätzle. Verglichen würden im Freundeskreis nun vor allem Blut-, Leber- und Zuckerwerte, gesprochen werde über Themen wie über Hallux und Prostata. Oder über Männer, die „zwar das Auto erfunden haben, aber Fahren und Einparken nicht“. Als Beifahrerin leide sie sehr bei der Parkplatzsuche ihres Ehemanns, die auf dem Supermarktparkplatz unter dem Motto „Wir suchen uns den Schönsten aus“ stets mehrere Runden erfordere.

Temperament und Klasse

Auch nach der Pause glänzte Schätzle durch ihr Temperament, ihr Durchhaltevermögen, ihre Energie und ihre Klasse. In ihrer Paraderolle als Ex-Kanzlerin Angela Merkel sorgte sie dabei für Lachsalven. Perfekt mit Merkel-Frisur, Blazer und Merkel-Raute beklagt sie sich als Altkanzlerin, dass sie ihr Essen nicht mehr von Feinkost Käfer geliefert bekomme, sondern jetzt selbst kochen müsse.

Dafür habe sie jetzt endlich Zeit, ihrem Hobby Gärtnern und dem Fangen von Schnecken nachzugehen. Ihrem Nachfolger Olaf habe sie bei ihrem Abschied ja neben guten Ratschlägen auch ihr Temperament weitergegeben.