Der Gemeinderat diskutiert im Dorfgemeinschaftshaus in Urach die Unterbringung von Flüchtlingen. (Archivfoto) Foto: Jürgen Liebau

Die Stadt Vöhrenbach steht bei der Unterbringung von Geflüchteten unter Druck – Wohnraum ist knapp und der Gemeinderat sucht nach Lösungen.

In der Gemeinderatssitzung informierte Axel Wittlinger den Rat über die aktuelle Lage bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Vöhrenbach. Nach allgemeinen Meldungen sei in diesem Jahr die Zahl der Asylanträge deutlich gesunken. Allerdings ist die Gesamtzahl der Geflüchteten in Deutschland so hoch wie noch nie – auch durch die Flüchtlinge aus der Ukraine.

 

Dieser Rückgang wirkt sich zunächst jedoch nur auf die Landkreise aus, die die neu angekommenen Geflüchteten in der Erstunterbringung aufnehmen müssen. Sobald das Asylverfahren abgeschlossen oder die maximale Verweildauer von etwa 24 Monaten abgelaufen ist, werden die Geflüchteten den Städten und Gemeinden zugewiesen, die dann für die Unterbringung und Integration der Personen zuständig sind.

Aktuell stehen im Schwarzwald-Baar-Kreis 170 Personen zur Verteilung an die Aufnahmepflicht-Gemeinden an. Davon muss die Stadt Vöhrenbach bis Ende Oktober 26 Personen aufnehmen.

Außerdem geht der Landkreis davon aus, dass in Vöhrenbach bis zum Jahresende weitere vier Personen aufzunehmen sind. Elf Personen wurden in Vöhrenbach bereits aufgenommen, verbleiben aktuell noch 19 weitere Personen.

Fehlender Wohnraum für vier Geflüchtete

Im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten in der Stadt, die sicher auch teilweise weniger geeignet sind, können acht Personen im Dorfgemeinschaftshaus in Urach, fünf Personen in Vöhrenbach und zwei in Hammereisenbach untergebracht werden.

Für die bis zum Jahresende prognostizierten vier Geflüchteten hat die Stadt noch keine Unterkunft zur Verfügung. Die Stadt werde weiterhin versuchen, geeigneten Wohnraum anzumieten, obwohl dies sehr schwierig sei.

Trotz vieler Hinweise auch im Bregtalkurier sind der Stadt in den letzten Monaten keine Objekte zur Miete angeboten worden. Falls eine Anmietung nicht möglich ist, wird die Stadt zeitnah versuchen geeigneten Wohneigentum zu erwerben.

Nicht zuletzt muss man auch im kommenden Jahr mit der Zuweisung weiterer Geflüchteter rechnen. Auf Anfrage von Pascal Straub (BWV) wurde deutlich, dass die Geflüchteten auch selbst eine Wohnung suchen dürfen, allerdings nur direkt in Vöhrenbach.

Bedenken im Gemeinderat

Ortsvorsteherin Rafaela Riesle aus Langenbach machte deutlich, dass in der aktuellen Lage die Stadt offensichtlich auch keine Möglichkeiten mehr habe, Menschen aus der Stadt, denen Obdachlosigkeit droht, unterzubringen.

Vom Uracher Ortsvorsteher Markus Dannecker wurde angesprochen, dass Geflüchtete sich immer wieder gar nicht im Ort aufhalten und die Wohnung nicht nutzen.

Hier machte Axel Wittlinger deutlich, dass früher die Geflüchteten mindestens einmal im Monat wegen des Geldes im Rathaus vorsprechen mussten. Mit der Bezahlkarte fehlt aber nun auch dieser regelmäßige Kontakt.

Der Gemeinderat beauftragte dann die Verwaltung, den Wohnungsmarkt für Kauf oder Miete verstärkt zu beobachten. Der Gemeinderat soll regelmäßig auf dem Laufenden gehalten werden.