Die Malteser wollen mit dem neuen Standort in Bierlingen Notfälle in der Region künftig schneller erreichen – erste Einsätze gab es bereits am Eröffnungstag.
Die Malteser-Hilfsorganisation hat am Sonntag in der Hauptstraße 69 – auf dem freigeräumten Grundstück unterhalb der Grundschule – eine Rettungswache eröffnet. Rund 60 Starzacher kamen am Vormittag zur Einweihung.
So mancher hat sich wohl im Vorfeld gefragt, was auf dem Grundstück, das ursprünglich für ein Ärztehaus vorgesehen war, entstand. Dort sind mehrere Container und ein Carport aufgestellt worden. Der Grund für die Präsenz der Malteser in Bierlingen: Die Hilfsfrist von zwölf Minuten, in denen ein Rettungsdienst im Notfall vor Ort sein muss, ist in Starzach und Umgebung nicht gewährleistet. Die nächsten Rettungswachen befänden sich in Ergenzingen, Tübingen oder im Zollern-Albkreis und im Kreis Freudenstadt, teilte Dienststellenleiter Marcel Roth mit.
Die Standortsuche
Die Standortsuche in Starzach hatte im Herbst vergangenen Jahres begonnen. Das Grundstück unterhalb der Schule erschien als ideal. Es sei eben, so dass der Rettungswagen schnell los fahren könne. Roth: „Wir haben eine Ausrückzeit von einer Minute.“
Noch handelt es sich aber um eine provisorische Einrichtung. Zwei bis drei Jahre solle sie erprobt werden, ob sich der Standort bewähre. Zum Einzugsbereich der Malteser-Rettungswache gehören neben den Starzacher Teilorten unter anderem Hirrlingen, Rangendingen, Haigerloch und Eutingen. Die Leitungsstelle in Tübingen entscheide, welche Fahrzeuge ausrücken müssten.
Sechs hauptamtliche Kräfte
Die Rettungswache ist von 7 bis 19 Uhr durchgehend besetzt. Sechs hauptamtliche Kräfte seien angestellt. „Zwei bis drei Leute sind tagsüber immer hier“, sagte Roth. In den insgesamt fünf Containern befinden sich sanitäre Anlagen, ein Aufenthaltsraum, ein Büro und ein Lager. Das Carport ist vorerst für ein Rettungsfahrzeug ausgelegt. Der Dienststellenleiter schließt nicht aus, dass nach der Erprobungszeit in Bierlingen eine dauerhafte Rettungswache entsteht.
Bei den Ansprachen am Sonntagvormittag betonte Marcel Roth, dass ihm die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen wie dem DRK wichtig sei. Pfarrer Franz Xaver Weber gab der neuen Rettungswache der Malteser, die bei der katholischen Kirche angesiedelt sind, seinen Segen.
Die ersten Einsätze konnte bereits verzeichnet werden: Um 10.30 Uhr und dann nochmals um 13.30 Uhr musste das Sanitätsfahrzeug am Sonntag zu zwei Notfällen ausrücken. Mit durchschnittlich vier Einsätzen pro Tag werde gerechnet.