Eine Frau sucht Information und Rat zum Thema Trauer. Im Internet hat sie die Plattform "Via" gefunden. Foto: Lütke

Der Malteser-Hilfsdienst bietet jetzt auch Trauerbegleitung im Internet an. "Via. Trauer neu denken" heißt das Portal.

Dort finden sich Informationen für Trauernde sowie eine Online-Trauerberatung, teilt der Malteser-Hilfsdienst Freudenstadt mit. Durch ein paar Klicks sei es so möglich, Hilfe und Unterstützung von professionellen Beratern zu bekommen. Die Malteser-Trauerberatung garantiere einen Erstkontakt innerhalb von 48 Stunden.

"Via" informiere allgemein zum Thema Trauer, erkläre Begriffe und beschreibe Merkmale von Trauer. Die Informationen sollen Trauernden Sicherheit und Souveränität im Umgang mit den eigenen, oftmals heftigen Empfindungen während des Trauerprozesses geben. Dadurch könnten sie ihre Reaktionen besser einschätzen und ihre Kräfte stärken.

Vertrauliche Behandlung

Auch alle, die unsicher seien, wie sie sich Trauernden gegenüber verhalten sollen, erhielten im Informationsbereich Ratschläge. Notwendig sei eine Registrierung, die anonym erfolgen könne. Die Malteser nutzen das technische Netzwerk der Caritas. "Alle Daten und Fragen werden absolut vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben", sagt Diana Schmidt, Leiterin des Kinder- und Jugendhospizdiensts der Malteser in Freudenstadt.

Als Angebot im Internet biete die Trauer-Plattform der Malteser einige Vorteile. "Via" steht jedem jederzeit offen. Für viele Menschen seien gerade die Abendstunden die Zeit, sich der Trauer widmen zu können. "Für den jungen Witwer mit kleinen Kindern, der erst am Abend zur Ruhe kommt, wie auch für die ältere Dame, die sich in der Dunkelheit und Stille die Gedanken von der Seele schreibt", berichtet Diana Schmidt. "Oft wollen Trauernde im Netz auch erst mal etwas suchen und tasten sich langsam vor."

Wenn dann der Wunsch nach einem direkten persönlichen Gespräch mit Trauerbegleitern bestehe, vermittelten die Berater von "Via" den Kontakt zu örtlichen Trauerbegleitungsangeboten. Geplant sei, das Angebot im Herbst um einen Erinnerungsraum zu ergänzen. Dort könnten Trauernde eines Verstorbenen gedenken. Fotos, Audios, Videos und Texte, die der Beziehung zum Verstorbenen Ausdruck verleihen oder der eigenen Trauer helfen, können in einem geschlossenen Raum hochgeladen werden.

Neue Wege wegen Corona

Jährlich begleiten die Malteser deutschlandweit mehr als 20 000 Menschen in ihrer Trauer. Rund 4000 speziell geschulte Ehrenamtliche im Alter von 18 bis 80 Jahren seien in den Hospiz- und Trauerangeboten der Hilfsorganisation aktiv. "Via" erweitere das Angebot. "Die Corona-Zeit hat uns gezeigt, dass Trauerbegleitung auch über Telefon und Mail gefragt und hilfreich ist", sagt Dirk Blümke.