Die Maibaumattacke in Höfendorf bleibt weiter Diskussionsstoff. Foto: Beiter

In Trillfingen hat man Verständnis für die Jugendlichen, die am Vorabend des 1. Mai den Maibaum in Höfendorf umgesägt haben. Sie als Straftäter abzustempeln hält der Ortschaftsrat für überzogen.

Haigerloch-Trillfingen - Ortschaftsrat Ralf Heim brachte das Thema zur Sprache und die Diskussion in Gang. "Die Wogen sind ziemlich hoch geschlagen", fand er und es störte ihn, dass die Trillfinger Jugendlichen gleich in den Rang von Straftätern erhoben wurden. Leute, die so schnell dabei seien, eine Anzeige zu erstatten, sollten sich mal überlegen, was sie in ihrer Jugend gemacht haben, fand er.

Sicher, es sei nicht toll, wenn in einem Ort der Maibaum abgesägt werde, so Heim weiter, und wenn das in Trillfingen passiert wäre, hätte sich auch niemand gefreut. Aber dieses Risiko gehöre nun einmal zur Tradition des Maibaumstellen dazu und nicht umsonst würden deshalb Maibäume bewacht. Der Historiker Werner Mezger habe das in seiner Bewertung richtig eingeordnet.

Gütliche Lösung mit Höfendorf anstreben

Statt die Angelegenheit strafrechtlich zu verfolgen, regte er eine gütliche Lösung an. Man könnte den Höfendorfern für das nächste Jahr doch einen Maibaum spenden. Heim: "Im Trillfinger Wald lässt sich da sicher ein schöner Baum finden."

Ähnlich wie Heim äußerte sich Steffen Remert, er fand es sogar als das kleinere Risiko, dass die Jugendlichen die Spitze des noch in seinem Gestell liegenden Maibaumes sekundenschnell mit einer Motorsäge gekappt haben, als den bereits aufgerichteten Maibaum umzusägen. Remert: "Wenn der Baum steht, ist das doch viel gefährlicher."

Sachbeschädigung bleibt Sachbeschädigung

Markus Amann relativierte die Sache dagegen etwas. Er übte zwar Kritik an der plakativen Darstellung des Vorfalls in den Medien, es sei aber halt eine Sachbeschädigung und da gebe das Gesetz keinen Spielraum. Dessen hätten sich die Jugendlichen bewusst sein müssen. Bei so einer Aktion müsse man damit rechnen, dass jemand, den das stört, Anzeige erstattet.

Crowdfunding, falls Bußgeld kommt

Meike Haug berichtete davon, dass in der örtlichen Bevölkerung viel über den Fall gesprochen worden sei und man sich zumeist auf die Seite der Jugendlichen stelle. Es sei sogar der Vorschlag gemacht worden, Crowdfunding zu betreiben – falls die Jugendlichen zu einem Bußgeld verdonnert würden.