Ein großes Aufgebot der Feuerwehr ist am Montagnachmittag zu einem Brand in Oberreichenbachs größten Teilort ausgerückt. Dort war ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Raiffeisenstraße ausgebrochen.
Der Rettungsdienst brachte vier Bewohner - darunter zwei Kleinkinder - mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser, wie die Polizei mitteilte.
Es entstand ein geschätzter Schaden von rund einer halben Million Euro. Nach aktuellen Erkenntnissen der Polizei löste ein technischer Defekt das Feuer aus. Dieses sei möglicherweise durch nicht fachgerecht verlegte Stromkabel verursacht worden, hieß es.
Das Feuer in dem Mehrfamilienhaus in Oberkollbach sorgte für großes Aufsehen. Auch die Nina-App warnte vor Gefahr. „Aufgrund eines Brandes kommt es zu starker Rauchentwicklung im Ortsgebiet“, hieß es in einer Meldung am späten Nachmittag. Und weiter: „Meiden Sie das betroffene Gebiet. Schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie Lüftungen und Klimaanlagen ab.“
Sehr altes Dach
Die Alarmierung war gegen 16.30 Uhr, teilte Stefanie Stocker, Pressesprecherin des Kreisfeuerwehrverbandes Calw, vor Ort im Gespräch mit unserer Redaktion mit: „Der Dachstuhl brennt auf der kompletten Länge.“ Es handele sich um ein sehr altes Dach mit Rigips, Stroh und Dämmmaterial als Abschluss unter den Ziegeln. „Dieses Material sorgt dafür, dass sich das Feuer auf der ganzen Länge durchfrisst“, erläuterte Stocker. Die Feuerwehr müsse den Brand von innen und von außen bekämpfen.
Drei Familien betroffen
In dem Gebäude wohnten drei Familien mit insgesamt zwölf Personen. Die Familie im Dachgeschoss bemerkte den Brand, war von Stocker zu erfahren. Sie wird vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. „Das Haus ist unbewohnbar“, so Stocker. Die drei Familien müssen deshalb woanders untergebracht werden. Die Gemeindeverwaltung von Oberreichenbach ist informiert.
Auch Polizei und DRK vor Ort
Vor Ort waren 85 Einsatzkräfte von den Feuerwehren Oberreichenbach, Calw und Schömberg sowie von der Polizei und vom Ortsverein Calw des Deutschen Roten Kreuzes.
Im Rahmen der Überlandhilfe kam die Drehleiter der Feuerwehr Schömberg zum Einsatz, informierte Stocker. Auch die Zentrale Feuerwehrwerkstatt mit Schlauchmaterial und Atemschutzgeräten aus Calmbach war zur Stelle. Sie ist notwendig, um das verbrauchte Material auszutauschen und die Feuerwehren einsatzbereit zu machen.
Wegen der Urlaubszeit wurden mehr Personen als sonst üblich alarmiert, damit die Fahrzeuge voll besetzt zum Einsatzort ausrücken können, informierte Stocker abschließend.