Rund 15 Traktoren standen am Montagabend entlang der B 27 in Richtung Engstlatt zur Mahnwache. Foto: Müller

Etwa 15 Landwirte haben sich am Montagabend auf einem Feld entlang der B 27 in Richtung Engstlatt versammelt. Was es damit auf sich hat.

Nach der bundesweiten Protestwelle Anfang des Jahres haben sich erneut Landwirte in ganz Deutschland versammelt, um auf ihre Bedenken hinsichtlich politischer Vorhaben aufmerksam zu machen.

 

Auch rund 15 Traktoren von Landwirten aus Balingen und den Ortsteilen haben sich am Montagabend zu einer Mahnwache auf einem Feld entlang der B 27 in Richtung Engstlatt eingefunden. Die Gruppe war dem Aufruf des Balinger Landwirts Friedhelm Bossert gefolgt. Dieser hatte die Protestaktion ordnungsgemäß angemeldet und eine entsprechende Genehmigung erhalten. Mit etwa 20 bis 50 Traktoren hatte er gerechnet, aufgrund des schlechten Wetters fiel die Beteiligung jedoch eher mau aus.

Diejenigen, die erschienen sind, wollen mit ihren großen Traktoren, an denen teilweise Plakate angebracht sind, entlang der Bundesstraße auf sich aufmerksam machen. „Wir wollen keinen Ärger“, betont Bossert. „Wir wollen die Bevölkerung informieren“, sagt er.

Mercosur-Abkommen soll überarbeitet werden

Informieren möchte man über das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten – bestehend aus Brasilien, Argentinien, Paraguay. „Wir sind nicht komplett gegen das Abkommen“, sagt der Landwirt. „Aber man müsste noch ein paar Dinge ändern“, findet er. „Zum Beispiel, dass auch hier gewisse Qualitätsstandards eingehalten werden müssen“. Dazu gehöre unter anderem die Herkunftsnachverfolgung bei Fleisch und eine entsprechende Kennzeichnung der importierten Produkte. „Die Verbraucher sollen wissen, für welche Qualität sie sich da entschieden“, findet er.

Standards sollen angepasst werden

„Außerdem werden in diesen Ländern noch Pestizide verwendet, die in Deutschland schon seit den 50ern verboten sind.“ Sie fordern daher gleiche Standards im Agrarsektor. Für deutsche Landwirte entstünden unfaire Wettbewerbsnachteile. Auch weil die Arbeitsbedingungen dort viel schlechter sind und Arbeiter deutlich niedrigere Löhne erhalten. „So ist das nicht fair. Da können wir nicht mithalten.“