Der Förderkreis des Oberrheinischen Tabakmuseums blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Dank vieler Veranstaltungen übergab er erneut 5000 Euro an die Stadt Mahlberg. Zudem wird es in der neuen Saison eine historische Bleiplakette ausgestellt.
Mit der Überreichung eines symbolischen Schecks in Höhe von 5000 Euro an Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz hat der Förderverein Oberrheinisches Tabakmuseum Mahlberg einen weiteren wichtigen Beitrag zur Erhaltung des europaweit größten Museums seiner Art geleistet. „Ohne den Förderverein, den regelmäßigen Spenden und der ehrenamtlichen Arbeitsleistung durch Fördermitglieder könnte das Tabakmuseum durch die Stadt Mahlberg nur schwerlich betrieben werden“, dankte Benz für die mannigfaltig eingebrachte Unterstützung. Insgesamt habe der Förderkreis seit Gründung 167 500 Euro in die Museumskasse beigesteuert. Diese Mittel werden zweckgebunden für das Museum verwendet. So sind diese im vergangenen Jahr in den 39 000 Euro Etat für die Sanierung der Dachgauben eingeflossen.
Nicolé Ritter, die Vorsitzende des momentan 231 Mitglieder zählenden Fördervereins, ließ ein ereignisreiches Vereinsjahr Revue passieren. Zahlreiche Kassendienste, Führungen, Arbeitseinsätze in den Gebäuden des Museums sowie den Außenanlagen samt Tabak-Schaubeet sowie die obligatorischen Putzaktionen zur Saisoneröffnung am 1. Mai liegen hinter den Helfern.
Dazu kamen Einsätze an zwei Museumscafés vor der ehemaligen Fabrikantenvilla mit der traditionellen Tabakernte am Schaubeet im Herbst und einer Demonstration des Tabakstechens. Hauptereignis war 2024 das Museumsfest. Ergänzt wurden diese Traditionsveranstaltungen durch drei „Dort“-Events zum Thema „Whisky und Zigarre im Museum“. Nach einer Museumsführung konnte teilweise im Innenhof, vor der Kulisse der blühenden Tabakpflanzen, dem einst wohlhabenden Gentlemen in exklusiven Clubs vorbehaltenem Genuss einer Zigarre und begleitendem regional erzeugten Schwarzwald-Whisky gefrönt werden. Der Museumsstammtisch im November wurde durch eine Mundartlesungen der Preisträgerin Adelheid Ockenfuß bereichert. Höhepunkt des Vereinsjahres war die Berlin-Reise, zu welcher der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner die Mitglieder des Fördervereins eingeladen hatte, um die engagierte Arbeit der Ehrenamtlichen zu würdigen.
Schatzmeister René Naudascher berichtete von einem Einnahme-Überschuss in Höhe von 781,24 Euro, der den Kontostand des Förderkreises auf 13 601 Euro anwachsen ließ. Der Haushaltsplan für 2025 werde sich daher an jenem des Vorjahres orientieren.
Beleuchtungssystem im Trockenschopf soll überarbeitet werden
Der ehrenamtlichen Museumsleiter Patrick Benz gab einen Überblick über die aktuelle Museumsarbeit. Das Team der Museumsführer wird, auch bei leicht rückläufigen Besucherzahlen, in der kommenden Saison drei neue Mitstreiter erhalten. Beim Konradin-Verlag konnten wegen Archivauflösung Tabakzeitungen im Wert von rund 10 000 Euro kostenlos erstanden werden.
Mit den Spendenmittel des Fördervereins wird das nicht museumsadäquate Beleuchtungssystem in Trockenschopf und Kellergeschoss der Fabrik umgestellt werden. Darüber hinaus wird für das Museum ein Defibrillator angeschafft werden. Außerplanmäßig steht die Behebung eines Wasserschadens im Trockenschopf noch an.
Ein historischer Fund in Mahlberg, eine Bleiplakette –datiert auf 1672 – wird nach Vorgaben des Denkmalschutzes in einer klimatisierten Vitrine eine Platz im Museum finden. Ebenso eine aus den USA erhaltene Schallplatte aus dem Jahr 1919/20. Darauf gepresst ist das Lied „Nach der Heimat möcht ich wieder“ der Liedgruppe des Mahlbergers Karl Kromer.
Neben den Museumsöffnungen und traditionellen Veranstaltungen soll es im Juli einen Cocktail- und Zigarrenabend geben.
Dietmar Benz wird drittes Ehrenmitglied
„Dietmar Benz ist nicht nur das Oberhaupt unserer Stadt, sondern auch jemand, der das Tabakmuseum und unseren Förderkreis mit großem Wohlwollen begleitet“, begann Nicolé Ritter ihre Laudatio auf Mahlbergs Bürgermeister. Besonders bei Festen, sei es das Museumscafé oder das Museumsfest seien das Gemeindeoberhaupt und seine Ehefrau stets gerngesehene Gäste. Für diese besonderen Verdienste und die stetige Verbundenheit ernannte Ritter Dietmar Benz offiziell zum dritten Ehrenmitglied des Fördervereins. „Das hier gezeigte blühende Ehrenamt ist das Sahnehäubchen für die Stadt als Träger des Tabakmuseums“, dankte Benz für die Auszeichnung. Auch wenn Ehrungen dieser Art zeigen, dass man älter werde, freue er sich sehr über die ihm zuteil gewordene Anerkennung. Er appellierte, die Arbeit des Kreises zu honorieren, indem die Veranstaltungen besucht werden – auch, oder gerade, wenn das Wetter nicht so gut ist. „Ein Stück Kuchen kann man auch holen und daheim im Trockenen genießen, wenn es am Fest regnet“, regte er an.