Jubiläum: Schulgebäude am Seeweg feiert 50-Jähriges / Stadt hat in der Vergangenheit viel investiert
Von Michael Masson
Es war kein übliches Jubiläumsfest: Zu den Feierlichkeiten zum 50-Jährigen der Schule am Seeweg haben sich weit mehr Gäste eingefunden, als in der Aula Platz fanden. Das 1966 errichtete Gebäude füllte sich beim Tag der offenen Tür mit viel Leben.
Mahlberg. Nachdem die Jugendkapelle des Musikvereins den Startschuss zur offiziellen Feierstunde gegeben hatte, ergriff Bürgermeister Dietmar Benz das Wort. Sein Fazit: Schulen haben heute weit mehr Aufgaben, als Wissen zu vermitteln. Benz listete auch die bisherigen Leistungen der Gemeinde als Schulträger auf. Noch unter Bürgermeister Josef Bürkle war klar geworden, dass die Räumlichkeiten der bisherigen Volksschule in der Stauferstraße nicht mehr ausreichten. Darum wurde schließlich für satte 2,5 Millionen Mark ein komplett neues Schulgebäude am Seeweg errichtet.
Unter Bürgermeister Ulrich Hehr wurde das Schulgebäude 1986/87 für weitere 910 000 Euro um- und ausgebaut. 1998 kamen 274 000 Mark für notwendige Dachsanierungen hinzu. Für Modernisierungsarbeiten waren im Jahr 2000 schließlich stolze sechs Millionen Mark fällig.
Insgesamt hat die Gemeinde als Schulträger laut Benz seit 50 Jahren insgesamt rund 5,5 Millionen Euro an reinen Baukosten in den Bau gesteckt.
Das wusste die Grundschulrektorin Johanna Hermann wohl zu würdigen, auch namens ihres Rektoren-Kollegen Stefan Kaltenbach von der Werkrealschule Kippenheim- Mahlberg, deren achte und neunte Klassen im Mahlberger Schulgebäude untergebracht sind. Hermann dankte der Stadt und dem Bürgermeister für "Treue und Wohlwollen". Die Mahlberger Schule habe einen hervorragenden Ruf in der Ortenau. Mahlberg sei eine bildungsoffene und kinderfreundliche Stadt.
Werner Günther, bis zur Pensionierung im Seeweg als Lehrer tätig, blickte gewohnt humorvoll und hintersinnig zurück. Er berichtete, dass sich beim Schulhausneubau ein regelrechter Baustellen-Tourismus entwickelt hatte.
Nach den Reden sangen die Kinder ihrer Schule ein "Geburtstagslied". In diesem Zug wurde auch noch das neue Logo mit vier farbigen Figuren an der Schulwand enthüllt. Die Schüler ließen Luftballons in den wolkenverhangenen Himmel steigen, bevor das Fest ins Gebäudeinnere verlegt wurde.
Der Schulförderverein hatte für Flammenkuchen und Waffeln gesorgt, Eltern für Kuchen und Torten. In den Klassenzimmern präsentierten Schüler stolz die Ergebnisse einer Projektwoche zum Thema "Schule damals und heute", etwa mit Sütterlinschrift auf Schiefertafeln, alten Spielen wie Gummitwist oder früheren Mädchenfrisuren vom Zopf bis zum Dutt.