Walter Mauch (von links), Gebhard Jauch und Uwe Deiber bieten bei der Männergruppe "Lebensbalance" nun auch Online-Treffen an. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Serie: Vereine und Corona / Die Männergruppe "Lebensbalance" meistert ihre "Treffen" online

Persönliche Gespräche lassen sich auf Dauer nur schwer durch virtuelle Treffen ersetzen. Das merkt auch die Männergruppe "Lebensbalance" aus Rottweil, die sich nun in der Pandemiezeit andere Wege suchen musste.

Rottweil. Seit gut 20 Jahren gibt es die Männergruppe "Lebensbalance" in Rottweil mittlerweile. Im vergangenen Jahr hätte das Jubiläum gefeiert werden sollen, erzählen Uwe Deiber, Walter Mauch und Gebhard Jauch.

Doch die Corona-Pandemie habe die Gruppe zunächst ein wenig aus der Balance gebracht, denn bislang habe man sich immer in Präsenz getroffen.

Präsenz besonders wichtig

Dies sei plötzlich nicht mehr möglich gewesen. "Die Präsenz ist bei unseren Themen sehr wichtig", betont Uwe Deiber. Mittlerweile sind die Organisatoren kreativ geworden, um die Treffen nicht gänzlich auf Eis legen zu müssen. "Wir treffen uns jetzt seit neuestem online und konnten sogar die Abläufe der Abende einigermaßen bewahren."

Die Gruppe, die der Katholischen Erwachsenenbildung im Kreis Rottweil (keb) angegliedert ist, ist weitgehend selbstständig, überkonfessionell, religiös und sehr werteorientiert, wie die Organisatoren betonen. Vor 20 Jahren hatten sich Männer aus dem Raum Dunningen und Schramberg zusammengetan und konnten den damaligen Leiter der keb, Peter Müller, als Initiator für die Gruppe gewinnen.

"Frauen haben eine beste Freundin, mit der sie alles bereden, bei Männern ist das anders mit dem Reden", erklären die Organisatoren. So sollen mit der Gruppe Männer angesprochen werden, die die Herausforderungen des Lebens durch den Austausch in der Gruppe leichter meistern möchten. Themen wie die Rolle als Mann, Beziehung und Partnerschaft, Schicksalsschläge, oder die Midlife-Crisis sind dabei an der Tagesordnung.

"Aber es gibt kein geplantes Programm, sondern immer ein Thema, das sich aus dem Erzählen in der Runde ergibt", erklärt Gebhard Jauch. Die Treffen haben einen festen Ablauf. Im "Blitzlicht" erzählt jeder Teilnehmer von seinen Erlebnissen. Das Thema ergebe sich dann aus der Situation. "Absolute Diskretion ist bei uns natürlich garantiert, sonst würde die Gruppe gar nicht funktionieren. Es beruht alles auf großem Vertrauen", sagt Walter Mauch.

"Indem man sich mit den Themen der anderen auseinandersetzt stellt man dann oft fest, dass die Diskussion einem auch selbst hilft", erzählt Uwe Deiber.

Wichtig sei, dass nach den Grundsätzen positiv, mitfühlend und empathisch diskutiert werde. "Darauf achtet derjenige, der die Gesprächsleitung innehat", erklärt Gebhard Jauch. Nach einer gewissen Zeit schaue man anders auf die Dinge. "Man hört eher zu und reagiert anders", erzählen die Männer.

In der Krise gestärkt

Die Corona-Pandemie habe den Gruppenalltag ein wenig aus der Balance gebracht. Aber da Krisen ja bekanntlich stark machen, haben sich die Männer nicht aus der Ruhe bringen lassen und ein Online-Angebot auf die Beine gestellt. "Das funktioniert gut, ersetzt aber nicht den persönlichen Kontakt", sind sich die drei einig und hoffen, dass bald wieder Treffen in Präsenz möglich sind. n Wer sich für die Gruppe "Lebensbalance" interessiert, der kann sich mit Uwe Deiber, Telefon 0741/34 88 52 00, Walter Mauch, Telefon 07403/457, oder mit Gebhard Jauch, Telefon 0741/26 95 02 83 in Verbindung setzen.