Bei der brütenden Hitze draußen spürt man es gleich: Der Musiksaal der Schule hat keine Lüftung. Foto: Ungureanu

Die neu sanierte Schlossbergschule in Dotternhausen weist Mängel auf. Das ist bei einem Rundgang mit dem Gemeinderat am Mittwoch deutlich geworden. Vor allem der neue Musiksaal, der aus dem Eppler-Erbe finanziert worden ist und im Andenken an den früheren Chef der Überlandwerke in Eppler-Saal umbenannt werden soll, hat es in sich.

Dotternhausen - Bei der brütenden Hitze draußen wurde in dem stickigen Saal schnell klar: Die Lüftung funktioniert nicht. Die einzige Möglichkeit, die Hausmeister Frank Siedler derzeit hat, ist es, die Eingangstüre offen zu lassen. Die gegenüberliegende Terrassentüre gleichzeitig zu öffnen geht nicht: "Dann gibt es Durchzug", sagte Siedler. Auf die Idee, oberhalb der Türen aufklappbare Fenster einzusetzen, sei man wohl nicht gekommen. Vom Gemeinderat kam die Anregung, beim Fensterbauer ein Angebot einzuholen und die Klappfenster nachträglich einzubauen.

Stichwort Terrasse: Die sei laut Architekt nötig gewesen sei, um die "Frontlinie" des Schulkomplexes einzuhalten, habe für den Schulbetrieb aber kaum einen Nutzen. Außer, überlegte Schulleiterin Heike Gruner, die Schüler würden von dort aus für die Eltern musizieren, die auf dem Rasen darunter zuhörten. Eventuell könnte man auf der Terrasse auch ein Theaterstück aufführen.

Von Seiten der Schule, sagte Frank Siedler, habe man ja angeregt, statt der Terrasse einen Trockenbau hinzustellen, um darin die Instrumente aufzubewahren. Dann hätte man auf die Holzschränke im hinteren Bereich verzichten können: "Aber das war ja nicht gewünscht." Übrigens, sagte der Hausmeister, habe die Terrasse ein Gefälle zum Haus hin: "Wenn es irgendwo undicht wird, haben wir das Wasser im Musiksaal."

Wind geht im Musiksaal unters Dach

Noch etwas: Der Wind geht im Musiksaal unters Dach, dann fängt es an zu klappern. In dem Saal, in dem auch die Musikschule probt, wird es dann ziemlich laut: "Ich hatte den Eindruck, dass das Dach gleich herunterkommt", sagte die Schulleiterin.

Unglücklich ist man in der Schule auch mit dem Boden in den daneben liegenden Toiletten. Dabei sei da, wie sich die Gemeinderäte erinnern, "das Teuerste vom Teuren" verbaut worden. Jetzt hat man die Bescherung: Der Fließestrich reißt. "Er löst sich buchstäblich auf", sagte der Hausmeister. Vielleicht, meinte ein Gemeinderat, hätte bei der Begehung auch der Architekt dabei sein sollen. Alles noch eine Frage der Gewährleistung? "Wenn man mehr als zwei Millionen Euro bezahlt, sollte man dafür auch was Gutes bekommen." Denn was "Gutes", so der letzte Wille von Artur Eppler, sollte ja mit der Erbschaft gemacht werden.

Nächstes Ziel: die Aula. Die Akustik in den beiden oberen Räumen, wo unter anderem die "Sonnenkäfer" und die "Kleinen Strolche" einmal pro Woche zusammenkommen, sei miserabel, sagte die Schulleiterin: "Als Klassenzimmer sind die Räume ungeeignet." Rigipsplatten an den Holzdecken könnten die Situation etwas verbessern, regte der Hausmeister an.

Was geschieht mit der Lehrküche?

Unklar ist, was mit der Lehrküche geschehen soll. Für die "Erbschaft" aus Zeiten der Werkrealschule gebe es, so Heike Gruner, keine Verwendung. Den Platz brauche man für Tische und Stühle. Für die "aus der Not geborene" Mensa der Ganztagsschule. Ein einziger Herd würde reichen für die Pfannkuchen, die ab und zu gebacken werden, und für den Kuchen zur Weihnachtszeit. Keine Verwendung habe man auch für die zehn Jahre alten Computer, Tastaturen & Co. im Computerraum, seinerzeit eine Spende von der Firma Holcim: "Wir sind jetzt einen Schritt weiter, wir haben Tablets", sagte die Schulleiterin. Vermutlich, so die Gemeinderäte, sei das alles nur noch Elektroschrott.

Immerhin sei das Flachdach im Baukörper, wo Schulleitung und Lehrerzimmer untergebracht sind, jetzt dicht: "Wir hatten Eimer aufgestellt, um das Regenwasser aufzufangen", sagte Gruner.

Die Gemeinderäte wollen ein Konzept: Was zuerst gemacht werden muss – und was danach.