Igel und andere Kleintiere sind besonders von Mährobotern bedroht. (Symbolfoto) Foto: ET1972 – stock.adobe.com

Igel und andere Kleintiere, die meist unsichtbar in den Gärten leben, haben einen neuen Feind. Es ist der Mähroboter, der ihnen schwere Verletzungen zufügen oder sie sogar töten kann.

Kreis Freudenstadt - Der Bestand an Igeln in der freien Landschaft geht kontinuierlich zurück, berichtet der Wildtierbeauftragte des Landkreises, Peter Daiker. Der Wegfall geeigneter Lebensräume, der Eintrag von Pestiziden und die Verkleinerung der Reviere durch den enormen Flächenverbrauch ließen die Artenvielfalt und damit die Lebens- und Nahrungsgrundlagen für Igel schwinden.

 

Natürliche Schädlingsbekämpfer

Eine weitaus größere und wachsende Gefahr drohe den Tierchen durch Mähroboter und Freischneider in den Gärten. So praktisch die automatischen Mähmaschinen für ihre Besitzer auch sein mögen, so gefährlich ist ihr Einsatz für Igel und andere Kleintiere, die als natürliche Schädlingsbekämpfer einen wertvollen Beitrag für die Zier- und Nutzpflanzen im Garten leisteten.

Igel erkennen in dem langsamen Gefährt entweder keine Gefahr oder sie rollten sich instinktiv zusammen, so Daiker – fatal für die Tiere. Denn Mähroboter könnten nicht erkennen, dass ein Zusammenstoß bevorsteht. Der Igel habe keine Chance.

Instinktive Reaktion endet oft fatal

Vor allem Jungtiere würden von den scharfen Messern buchstäblich gehäckselt. Heranwachsende und Alttiere erlitten gravierende Verletzungen an Kopf und Gliedmaßen. Dies beweisen laut Daiker die rasant wachsenden Zugangszahlen in den Igelstationen. Peter Daiker: "Meine dringende Bitte an die Gartenbesitzer ist, den Garten zu kontrollieren, bevor sie den Roboter zum Einsatz bringen und ihn niemals in der Dämmerung oder im Dunkeln laufen zu lassen. Zu dieser Zeit sind Igel und andere Kleintiere auf Nahrungssuche". Eine weitere Gefahrenquelle für Kleintiere im Garten sind die Fadenmäher und Freischneider. Sie sollten laut Daiker niemals in nicht einsehbaren Bereichen, wie beispielsweise unter Büschen, eingesetzt werden, denn dort hielten die Igel ihren Tagschlaf.

Der Wildtierbeauftragte rät, wo der Einsatz eines Mähroboters unvermeidlich scheint, ein Modell mit einer möglichst tiefen Schürze zu wählen, dann könne der Roboter die Igel nicht so einfach überrollen. Auch eine sogenannte Apfelschürze könne helfen. Gut geeignet seien Geräte mit Timerfunktion, die so eingestellt werden können, dass der Roboter nach Einbruch der Dämmerung nicht mehr unterwegs ist.