Maßgeschneiderte IT-Lösungen für Kunden auf der ganzen Welt – das ist das Geschäftsmodell von M&M Software mit Hauptsitz in St. Georgen. Wie steht es aktuell um das Unternehmen? Geschäftsführer Christian Gnädig gibt Auskunft.
Die Zukunft ist hellblau – zumindest bei M&M Software in St. Georgen. Doch nicht nur dank des neuen, modernisierten Erscheinungsbild blickt das Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft, wie Geschäftsführer Christian Gnädig im Bilanzgespräch berichtet. Denn die Zeichen stehen auf Wachstum.
Wirtschaftliche Bilanz
Die 20-Millionen-Marke knackte M&M Software im 2023 beim Umsatz: Rund 21,81 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen – nach 18,83 Millionen Euro im Vorjahr. Im Vergleich zu den Jahren zuvor zeigt sich somit seit 2020 ein klarer Aufwärtstrend, wie Gnädig mit Zahlen untermauert.
„Wir profitieren ein Stück weit vom Fachkräftemangel“, erklärt der Geschäftsführer. Denn heute brauche eigentlich jedes Unternehmen – auch außerhalb der Informatik-Branche – einen IT-Entwickler. „Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch.“ Viele Unternehmen entwickeln die benötigten IT-Lösungen jedoch nicht selbst, sondern beauftragen Dienstleister – Dienstleister wie M&M Software.
Mitarbeiterentwicklung
Und wo nimmt das Unternehmen mit Hauptsitz in St. Georgen und je einer weiteren Niederlassung in Hannover, China und Indien diese Fachkräfte her? „Ein Stück weit haben wir den Fachkräftemangel natürlich auch“, räumt Gnädig ein – nicht alle Stellen könne M&M Software problemlos besetzen.
Dennoch geht die Tendenz bei den Mitarbeiterzahlen nach oben: Um durchschnittlich 13 Prozent stieg sie zwischen 2020 und 2023. 50 Mitarbeiter kamen Gnädig zufolge allein 2023 hinzu. Aktuell beschäftigt M&M Software in St. Georgen etwa 130 Mitarbeiter. Hinzu kommen knapp 30 Mitarbeiter in Hannover, rund 105 in China und etwa 30 in Indien.
Nach Indien hat M&M Software 2022 expandiert – unter anderem, um weiteres Personal zu generieren, welches dort Gnädig zufolge leichter zu bekommen ist. „Wir könnten am Standort Deutschland gar nicht so viel Personal aufbauen.“ Doch auch hierzulande möchte das Unternehmen weiter Mitarbeiter anwerben – unter anderem über Kooperationen mit Hochschulen, in St. Georgen etwa mit der Hochschule Furtwangen (HFU).
Der Faktor KI
Bereits seit einiger Zeit ist Künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde – und natürlich spielt sie auch bei M&M Software eine Rolle, wie Gnädig sagt. Teils forderten die Kunden KI-Anwendungen, teils setze das Unternehmen die Technologie selbst ein. „Es ist natürlich eine gewisse Arbeitserleichterung, aber man kann nicht sagen, dass es die Produktivität um 50 Prozent steigert oder Ähnliches“, betont der Geschäftsführer. „Letztlich wird KI die Softwareentwicklung nicht komplett ablösen.“ Die Technologie könne vor allem beim Schreiben von Computercode helfen – in den Projekten von M&M Software mache das aber nur etwa die Hälfte der Arbeit aus.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Denn das Unternehmenskonzept ist ganzheitlich: M&M Software lässt die teils noch vagen Digitalisierungsideen seiner Kunden Realität werden – und begleitet sie von der Konzeption über die Umsetzung bis hin zum Betrieb inklusive Wartung. Tätig ist das Unternehmen etwa in den Bereichen Cloud, Industrial Internet of Things, Industrie 4.0, KI, Usability und User Experience (UX) sowie bei klassischen Computer-Anwendungen und Beratungsleistungen.
Ausblick
Für die Zukunft hat man bei M&M Software große Pläne, wie Gnädig verrät. „Wir wollen an allen Standorten wachsen“, sagt er – angestrebt seien rund zehn Prozent Steigerung bei Mitarbeitern und Umsatz.
Besondere Potenziale sieht Gnädig bei der Anwendung digitaler Technologien in mobilen Maschinen, aber auch in der Medizintechnik. Darüber hinaus seien KI und Cybersecurity Zukunftsthemen – gerade auch, was die Beratung von Unternehmen angeht. Diesen Bereich wolle M&M Software daher weiter ausbauen.
Am Standort St. Georgen sei das Unternehmen stark verwurzelt, betont Gnädig. „Wir wollen auf jeden Fall hier bleiben“, denn das Umfeld passe einfach. 2021 hat M&M Software zusätzlich zu den Räumen in der Industriestraße ein Stockwerk im PE-Bau an der Bundesstraße bezogen. Und ein Minuspunkt der Bergstadt hat sich mit Corona erledigt: „Wir hatten immer die Sorge, Mitarbeiter zu finden“ – ein Umzug von Berlin nach St. Georgen komme eben nicht für jeden infrage, illustriert Gnädig. Doch mit der Pandemie hielt mobile Arbeit Einzug. Heute arbeiteten einige Mitarbeiter zu hundert Prozent mobil. „Die sind über ganz Deutschland verteilt.“
Das Unternehmen
Historie
M&M Software, 1987 in Furtwangen gegründet, hat seinen Unternehmenssitz mittlerweile in St. Georgen und nach einem Umzug innerhalb der Bergstadt seit 2012 im Bürokomplex an der Industriestraße. Nach dem Ausscheiden von Unternehmensgründer Erwin Müller wurde das Unternehmen 2016 von Wago – gleichzeitig größter Kunde von M&M Software – übernommen.