Zum Super-Bowl hatten sich nur wenige Fans im Hotel Kronasar eingefunden. Bei diesen fünf Football-Begeisterten sind die Sympathien unterschiedlich verteilt: In der Mitte wird ein Fan-Pulli der "Green Bay Packers" getragen und rechts ein Trikot der "Cincinnati Bengals". Foto: Göpfert

Essen lecker, Stimmung vor Ort stark verbesserungswürdig: So lautet das LZ-Fazit zum Super-Bowl in der "Bubba Svens Sports Bar" des Hotels Kronasar. Spaß, den Sieg der Los Angeles Rams zu erleben, hat es aber trotzdem gemacht.

Rust - Den Super-Bowl am gestrigen Montagmorgen nicht alleine zu schauen und dabei mit leckerem Essen versorgt zu werden: Das Angebot des Europa-Parks für 69 Euro pro Person hörte sich nicht schlecht an. Im Falle des Essens war es das auch nicht. Die große Gesellschaft beim Feiern der "Touchdowns" und "Turnovers" fehlte jedoch.

Die Stimmung

Rund 70 Gäste hatten die Sports Bar besucht, sie waren vor allem auf den hinteren Teil der Bar und die Empore verteilt, den vorderen Teil hatte das LZ-Team vollkommen für sich allein. Zwar hatten die Gäste sichtlich Spaß dabei das Spiel zu verfolgen – allerdings eher so wie man einen Film ansieht: Es war ein eher stilles Genießen. Von den spielenden Teams hatte kaum einer Trikot an, ein paar hatten sich immerhin in Sportlerkleidung geworfen und ein Football- oder Basketball-Trikot an. Wirkliche Stimmung kam aber nicht auf. Beim ersten Touchdown der Los Angeles Rams hörte man – nichts. Beim späteren Touchdown der Cincinnati Bengals hörte man eine Person jubeln – es war die Berichterstatterin, die mit ihrem Kollegen auf den Sieg dieses Teams gewettet hatte. Und ihm jetzt ein Bier schuldet. Auch bei der Halbzeit-Show blieb es still. Als der knappe Sieg der Rams gegen 4 Uhr morgens feststand, hörte man schließlich ein kurzes, pflichtschuldiges Klatschen. Und begeisterte Rufe vom Tisch der Berichterstatter, die voller Freude mitgefiebert hatten.

Die Atmosphäre

Kronasar, das der Europa-Park als Museumshotel bezeichnet, macht von der Atmosphäre her einiges her und kann auch in der Sports Bar mit einer beeindruckenden Deko aufwarten. Nur leider hatte sie nichts mit Football zu tun. Da hatte sich der Park auf ein großes Schild am Eingang beschränkt. Etwas mehr Football-Feeling wäre offengestanden nett gewesen. Vielleicht wären die Zuschauer dann auch etwas mehr aus sich herausgekommen. Seekarten hingen an den Wänden, von der Decke grüßte eine Matrosen-Puppe – aber weder waren Football-Trikots aufgehängt noch hatte sich der Park eine eigene Half-Time-Show überlegt oder sein Personal für diesen Abend zumindest in Football-Montur eingekleidet.

Das Essen

Woran es absolut nichts zu meckern gab, war das Essen und die Aufmerksamkeit der Kellner. Von Chicken Wings, über Sandwiches und Hot Dogs bis hin zu Donuts mit Eis gab es alle möglichen amerikanischen Spezialitäten zu probieren. Nur die Namen der Gerichte, die an die Teams des Super Bowl angelehnt waren, sorgten für Irritation. Die Los Angeles Rams tauchten gar nicht auf der Karte auf, stattdessen war von den "Califonia 49ers", in Anlehnung an die San Francisco 49ers, zu lesen. Auch die Bengals fehlten auf der Speisekarte, stattdessen war von einem "Georgia Bulldog" die Rede. Hatte der Europa-Park für die Rams wie auch die Bengals keine Namensrechte? Das blieb in dieser Football-Nacht Spekulation.

Fazit

Den Super-Bowl gemeinsam in der Sports Bar zu schauen, hat definitiv mehr Spaß gemacht als zu Hause – vor allem wegen der Bildschirme und der leckeren Gerichte. Allerdings wirkliche Fan-Stimmung kam nicht auf. Eine große Super-Bowl-Party sieht anders aus. Dass die Aktion im Europa-Park keinen großen Zuspruch fand, liegt nicht nur am Park selbst. Die Cincinnati Bengals und die Los Angeles Rams sind in Deutschland keine Fan-Magneten – bei einem Duell der Seattle Seahawks gegen die Green Bay Packers hätte das bestimmt schon anders ausgesehen. Aber zumindest der Rahmen hätte vom Park deutlich Football-freundlicher und größer gestaltet werden können.