Erste Gespräche mit Interessenten führt die evangelische Stadtgemeinde Villingen zum Verkauf der Lukaskirche an der Sperberstraße. Foto: Eich

Die evangelische Kirchengemeinde Villingen steckt bereits in ersten Gesprächen mit möglichen Interessenten für das Areal der Lukaskirche. Entschieden ist bislang noch nichts.

VS-Villingen - Das Areal der Lukaskirche soll verkauft werden. Das gab die evangelische Kirchengemeinde Villingen kürzlich bekannt. Bislang sei noch nichts Konkretes beschlossen, aber die ersten Gespräche mit Interessenten werden bereits geführt, teilt Dekan Wolfgang Rüter-Ebel auf Nachfrage unserer Redaktion mit.

Es sei eine Struktur geschaffen worden, die passe nicht mehr – sowohl vom Geldbeutel her als auch im Hinblick auf die Entwicklung der Kirche. Die Kirchengemeinde hätte sich diesbezüglich schon seit ein paar Jahren Gedanken gemacht. "Es ist einfach zu viel gebaut worden", meint der Dekan. Die Gebäude seien teuer. Das Geld, das man hier durch einen Verkauf einspare, wolle man in Zukunft anders investieren – insbesondere für die inhaltliche Arbeit wie beispielsweise für Gottesdienste und Jugendarbeit, zählt Rüter-Ebel auf. Am Verkauf führe letztendlich nichts vorbei. "Das kann sich die Kirchengemeinde auf Dauer nicht leisten", sagt der Dekan.

Verkauf wird bei Gemeindeversammlung thematisiert

Das der Verkauf eines Gebäudes nun ausgerechnet die Lukaskirche getroffen habe, sei kein gezielter Prozess gewesen. Bei anderen Kirchen der Gemeinde wäre ein Verkauf allerdings deutlich komplizierter. Rüter-Ebel nennt als Beispiel die Pauluskirche, an der auch noch ein Kindergarten dran hänge. Das Areal der Lukaskirche sei groß und damit auch interessant für Interessenten.

Was mit dem Mobiliar der Kirche passieren wird oder dem Altar und der Orgel stehe noch nicht fest. Das hänge davon ab, wer das Areal letztendlich kaufen wird, erklärt Rüter-Ebel. Beruhigen kann der Dekan diejenigen, die befürchten, dass es im "Quartier der Lukasgemeinde" durch den Verkauf kein kirchliches Leben mehr geben wird. "Da ist dann nicht einfach nichts", erklärt er und nennt als Beispiel einen Gottesdienst beim KiFaZ im Schilterhäusle. Durch die Stadtgemeinde würden die Gemeindeglieder ohnehin nicht mehr nur in eine Kirche gehen. "Das ist auch gut soweit", betont der Dekan. Und seit Corona feiere man sowieso "kreuz und quer".

Am Sonntag, 23. Januar, lädt die evangelische Stadtgemeinde zur Gemeindeversammlung ein, bei dem der Verkauf des Lukasareals ebenfalls thematisiert werde. Man wolle allen Gemeindegliedern die Möglichkeit geben, sich an der Entscheidung, wohin das Areal gehen wird, zu beteiligen, auch wenn schlussendlich der Kirchengemeinderat die Entscheidung treffen wird.