Mehr Bilder von Podolski im Spiel gegen Serbien gibt's hier. Foto: dpa

Lukas Podolski nimmt das ganze Malheur auf seine Kappe. Deutschland verliert gegen Serbien.

Port Elizabeth - So ist das im Fußball. Alles liegt so dicht beieinander. Sieg und Niederlage. Triumph und Tragik. Lukas Podolski gab diesem Wechselbad am Freitagnachmittag in Südafrika eine weitere Note: "Erst ist man eben der Held, dann wieder der Depp." Dieses Wissen macht den Frust manchmal erträglicher. Podolski weiß, dass viele das 0:1 gegen Serbien von nun an mit seinem Namen verbinden werden. Aber genau diejenigen werden ihn nach der nächsten tollen Leistung auch wieder auf Händen tragen. Also nahm er das ganze Malheur recht emotionslos auf seine Kappe: "Nach dem verschossenen Elfmeter war klar, dass nichts mehr geht." Die Hoffnung, das Spiel in Unterzahl noch wenden zu können, sank mit einem Schlag auf null. Es war in den Gesichtern aller Spieler abzulesen: Nach diesem Moment in der 59. Minute fehlte allen der rechte Glaube an den Sieg. Wenn man so will, war es die Schlüsselszene der Partie.

Aber einen Spieler deshalb zum Sündenbock zu machen - das wird es bei Bundestrainer Joachim Löw wohl nie geben. Selbst in der bitteren Stunde nach dem Abpfiff blieb Löw sich und seiner Linie treu. Und die heißt: Sachlichkeit vor Emotion. "Natürlich war sein Elfmeter schlecht geschossen", sagte Löw, "normalerweise schießt er scharf flach oder hart und hoch." Doch dieser Schuss war für Keeper Vladimir Stojkovic kein Problem. 

"Podolski und Schweinsteiger sind normal sehr sichere Schützen"

Eine ärgerliche Sache - mehr auch nicht. Weder Löw noch Podolski wollten daher nachkarten oder über mögliche Konsequenzen für die Zukunft reden. Löw: "Podolski hat die Elfmeter zuvor immer geschossen. Podolski und Schweinsteiger sind normal sehr sichere Schützen. Im Abschluss war es für uns eben nicht der glücklichste Tag." Wer die Elfmeter schieße, erklärte der Bundestrainer, werde situativ festgelegt: "Eine klare Hierarchie haben wir da nicht."

Auch Podolski grämt sich im Nachhinein nicht, dass er sich den Ball schnappte. "Ich bin sonst ein sicherer Schütze. Ich habe bisher nur einen Elfmeter verschossen - und zwar mit dem FC Bayern in Bochum", erzählt er und ergänzt mit einem Anflug von Lächeln: "Damals haben wir das Spiel noch gewonnen." Soll heißen: Die Dinge haben sich rasant zum Guten gewendet. Am Mittwoch gegen Ghana will Poldi schnell wieder vom Deppen zum Helden emporsteigen.