Lukas Laube wird nach dem Spiel gegen Frankreich ausgezeichnet. Foto: IMAGO/Maximilian Koch/IMAGO/Maximilian Koch

Lukas Laube vom TVB Stuttgart macht beim 26:26 der Schweiz gegen Frankreich ein überragendes Spiel bei der Handball-EM. Der Kreisläufer spricht über die Leistungsexplosion seines Teams nach dem Debakel im Eröffnungsspiel gegen Deutschland.

Nach dem 14:27-Debakel gegen Deutschland holt die Schweiz bei der Handball-EM ein überraschendes 26:26 gegen Rekord-Weltmeister Frankreich. Der Schweizer Kreisläufer Lukas Laube (23) vom Bundesligisten TVB Stuttgart erzielt dabei neun Tore und wird zum „Player of the match“ gewählt.

Herr Laube, wie erklären Sie sich diese extreme Leistungssteigerung?

Wir haben ein komplett anderes Gesicht gezeigt. Es war wie Tag und Nacht. Gegen Deutschland hat nichts funktioniert. Heute war alles anders. Unser Keeper Nikola Portner hat gut gehalten, das Angriffsspiel mit Andy Schmid und mir hat funktioniert.

Eigentlich hätte Ihr Team aber gewinnen müssen, um noch eine realistische Chance aufs Weiterkommen zu haben.

Stimmt, deshalb gehen wir neben dem lachenden auch mit einem weinenden Auge aus dem Spiel raus. Aber wir werden am Dienstag gegen Nordmazedonien noch einmal alles raushauen und hoffen, dass Deutschland möglichst hoch gegen Frankreich gewinnt.

Wie sehr hat die Mannschaft nach dem Eröffnungsspiel gelitten?

Es war extrem schwer. Wir wussten, dass wir eigentlich eine Chance gegen Deutschland haben und dann kriegen wir vor der Weltrekordkulisse eine Klatsche mit 13 Toren. Das tat weh. Zum Glück haben wir jetzt gegen Frankreich gezeigt, dass wir Schweizer auch Handball spielen können.

Wie stolz macht Sie die Auszeichnung zum „Player of the match“?

Schon sehr. Aber entscheidend ist das Team. Wenn mich Andy Schmid nicht so genial bedienen würde, wäre es nicht möglich neun Tore zu machen.

Sind Sie in der besten Form Ihres Lebens?

Ich fühle mich sehr wohl derzeit, vom Tief gegen Deutschland mal abgesehen, auch im Verein läuft es super.

In der neuen Runde wird die Schweizer Fraktion beim TVB Stuttgart mit Ihnen und Samuel Röthlisberger noch um Nationalspieler Lenny Rubin von der HSG Wetzlar erweitert. Wie sehr freut Sie das?

Lenny ist ein super Spieler. Er wird uns Qualität geben, vorne und hinten. Es freut mich sehr, dass ein weiterer Landsmann nach Stuttgart kommt.

Wie sehr fehlt der an der Hand verletzte Röthlisberger dem Nationalteam?

Er ist nur ganz schwer zu ersetzen im Innenblock, weil er dort Qualitäten hat wie wenig andere. Mit Lucas Meister, Lenny Rubin und mir haben wir nun nur drei Spieler fürs Abwehrzentrum zur Verfügung.

Wie weit kommt Deuschland bei der EM?

Sie haben ein super Team und kommen sicher ins Halbfinale. Dann kommt es darauf an, wie sehr Keeper Andi Wolff in Form bleibt.

Wer holt den Titel?

Dänemark.