Nico Wahl ist Vorsitzender der Stiftung Luisenklinik, die 2002 von seinen Eltern gegründet wurde. Foto: Kaletta

Manche Krankheiten sind den Betroffenen anzusehen, weniger die Krankheitsbilder mit psychischem und seelischem Hintergrund. Davon können Kinder, Jugendliche und Erwachsene betroffen sein. In der Luisenklinik finden sie Hilfe. Die Klinikstiftung greift hier bei Extraausgaben unter die Arme.

Bad Dürrheim - In der Luisenklinik ist die Kinder -und Jugendpsychiatrie ein Schwerpunkt. Sie bietet stationär 48 Plätze sowie 15 Tagesplätze, ebenso kurzfristige Plätze für Notfälle. Die Klinik präsentiert sich als ein Familienunternehmen, das mit Fachkräften den Patienten, es sind Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 17 Jahren, zur Seite steht. Angeboten werden nicht nur wirkungsvoll Hilfen zur Selbsthilfe mit zielführenden Unterstützungs- und Fördermaßnahmen, denn der Schwerpunkt ist die Förderung der vorhandenen Fähigkeiten und Möglichkeiten im Umfeld des Erkrankten.

Vor 20 Jahren, im Jahr 2002, riefen Ingrid und Rolf Wahl die Stiftung Luisenklinik ins Leben, um die Familien der kranken Kinder und Jugendlichen auch finanziell unterstützen zu können.

Nico Wahl ist Vorsitzender der Stiftung

Nico Wahl, Vorsitzender der Stiftung, nannte einige Beispiele: So hatte ein Patient für die sportlichen Aktivitäten weder die richtigen Schuhe noch die passende Kleidung, aus dem Fond der Stiftung konnte sie gekauft werden. Eltern, die zu Gesprächen nach Bad Dürrheim möchten und das Geld für die öffentlichen Verkehrsmittel nicht haben, könne geholfen werden. Allerdings, so der Vorsitzende, finden die in der jetzigen Pandemie-Situation überwiegend telefonisch statt. Auch Maßnahmen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung, wie zum Beispiel der Besuch einer Alpaka-Farm, werde durch die Stiftung ermöglicht.

Von einem breiten Spektrum sind die Diagnosen der erkrankten Kinder und Jugendlichen. Es können Essstörungen sein, Depressionen, soziale Phobien, wie Schulangst, auch Suizidgedanken. Nicht selten sind es gleichzeitig mehrere Krankheitsverläufe. Zu spüren seien die Folgen der Pandemie mit den starken Einschränkungen, unter denen Kinder und Jugendliche leiden. Es fehle der Kontakt mit Freunden, das Miteinander und die Aktivitäten in den Vereinen.

Teilweise längere Aufenthalte notwendig

Der Aufenthalt in der Klinik kann mitunter bis zu einem Jahr notwendig sein, daher befindet sich auf dem Areal der Klinik eine staatliche Schule, die den Patienten in kleiner Klassenstärke alle Möglichkeiten sämtlicher Schularten bietet, so dass in diesem Bereich nichts versäumt werde.

Die Stiftung ist seit 2003 von der Stiftungsbehörde, dem Regierungspräsidium Freiburg, als rechtsfähige Stiftung und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Zur Erfüllung ihres Zweckes ist sie auf Spenden angewiesen. Sehr gefreut habe sich Nico Wahl mit allen Mitgliedern des Vorstandes über die Spende des Schreinermeisters Jan Riehle aus Konstanz. Er ist Initiator der Spendenaktion "Kilometer für Kinder". Er radelt jedes Jahr 24 Stunden lang mit einigen kurzen Stopps um den Bodensee. Private Spender geben hierfür einen Betrag für jeden gefahrenen Kilometer. Im vergangenen Jahr war Riehle zwei Tage unterwegs, es kamen 749,66 Euro zusammen. Noch vor Weihnachten besuchte der Radsportler die Luisenklinik, übergab die Spende und ließ sich über die Arbeit im Klinikalltag informieren.

Die Stiftung

Zweck der Stiftung ist es, vornehmlich seelisch kranke Kinder und Jugendliche und deren Familien über ein breites Spektrum an gezielten Hilfen zur Selbsthilfe zu unterstützen. Und natürlich freut man sich über Spenden. Die Kontodaten sind über die Homepage der Luisenklinik zu finden.