Im Luisenhof wurden Grenzwertüberschreitungen von verschiedenen Keimen im Trinkwasser entdeckt. Foto: Korian

Bei einer routinemäßigen Kontrolle wurden im Leitungswasser des Luisenhofs gesundheitsgefährdende Keime entdeckt. Nach Mitteilung der Laborergebnisse am Dienstag wurde umgehend reagiert im Haus, informiert Einrichtungsleiterin Bernadette Manka.

Zu Erkrankungen unter den 106 Heimbewohnern, die im Zusammenhang mit dem Wasser stehen könnten, sei es bislang nicht gekommen, betont Manka. „Keine Durchfallerkrankungen, nichts.“

 

Nach Eingang der Laborergebnisse seien umgehend Stadtverwaltung, Aquavilla, Heimaufsicht und Gesundheitsamt informiert worden, weiß Manka. Vertreter der Behörden seien vor Ort gewesen, Proben seien genommen worden.

Offensichtliche Schwachstellen, die eine Verunreinigung erklären würden, habe das Gesundheitsamt bei seiner Prüfung bislang nicht gefunden, so die Einrichtungsleiterin. Zu den weitergehenden Untersuchungen würden am Donnerstag Ergebnisse erwartet. Vielleicht gebe es dann mehr Klarheit.

Bislang keine weiteren Nachweise über Verunreinigungen im Ortsnetz

Auf Anfrage unserer Redaktion beim Wasserversorger Aquavilla wurde am Mittwoch erklärt, dass es momentan keine Verdachtsfälle im öffentlichen Trinkwassernetz gebe. Ähnlich äußert sich das Landratsamt: Dem Gesundheitsamt lägen keine weiteren Nachweise über Trinkwasserverunreinigungen im Ortsnetz vor. Die Beprobung im Netz erfolge quartalsmäßig und sei bisher immer unauffällig gewesen.

Das Gesundheitsamt sei jedoch informiert worden, dass es in der Hausinstallationen des Luisenhofs zu einer Grenzwert-Überschreitung im Trinkwasser bei Enterokokken, E. coli und coliformen Keimen gekommen sei. „Unser Gesundheitsamt hat hierzu unverzüglich ein Abkochgebot für die Einrichtung angeordnet“, so Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamts.

Wie Bernadette Manka erklärt, sei die jetzige Keimbelastung bei einer routinemäßigen Wasserkontrolle entdeckt worden, die durch ein externes Labor im Haus ausgeführt wurde. Den Handlungsempfehlungen des Labors und Vorgaben des Gesundheitsamtes sei umgehend nachgekommen worden.

Im Pflegeheim herrscht Abkochgebot für Leitungswasser

Seit Mittwoch herrsche deshalb ein Abkochgebot für Leitungswasser im Pflegeheim. Außerdem werde auf den Einsatz der Geschirrspülmaschine vorerst verzichtet und das Essen nur noch in Einweggeschirr serviert. Zum Zähneputzen werde zudem seither nur gekauftes Stilles Wasser verwendet. Die Wasserleitungen würden nun zwei Mal täglich mit heißem Wasser gespült.

„Die nehmen es bisher gelassen“

Mitarbeiter und Bewohner seien umgehend informiert worden, erklärt Manka. Die Reaktionen beim ebenfalls informierten Heimbeirat seien „ziemlich entspannt“ gewesen. „Die nehmen es bisher gelassen.“ Für das Pflegeheim und die Mitarbeiter bedeuteten die Schutzvorkehrungen „wahnsinnig viel Arbeit“. Manka hofft, dass die Ursache bald gefunden und abgestellt werden kann.

Das Landratsamt merkt an, dass die Leitung des Luisenhofs „umfassend darüber informiert wurde, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Das Gesundheitsamt steht im stetigen Austausch, auch mit dem Bürgermeisteramt Vöhrenbach und dem technischen Wasserversorger Aquavilla“, so Pressesprecherin Heike Frank.