Wer Flugbegleiterin werden will, sollte genau auf die Airline und Tarifverträge achten. Mit am besten verdient man bei der Lufthansa.
Traumberuf über den Wolken oder Kellnerin in zu schmalen Gängen? Zum Beruf der Flugbegleiterin gibt es geteilte Meinungen. Noch vielfältiger wird es, wenn es um das Gehalt geht. Denn das hängt von vielen Variablen ab.
Vorab: Die Ausbildung dauert in der Regel nur mehrere Wochen bis einige Monate. Je nach Fluggesellschaft ist sie kostenpflichtig oder weitgehend unentgeltlich, in der Regel aber ist zumindest eine Aufwandsentschädigung fällig.
Wie in vielen Dienstleistungsberufen ist danach das Einstiegsgehalt alles andere als üppig. Im Schnitt liegt es zwischen 1500 und 1700 Euro brutto. Hinzu kommen wegen der unregelmäßigen bzw. langen Arbeitszeiten Tagesspesen oder Zulagen wegen Überstunden oder Nachtschichten. Provision gibt es aus dem Produktverkauf an Bord.
Wie stark das Gehalt mit der Zahl der Berufsjahre steigt, hängt im Wesentlichen davon ab, ob im Unternehmen Tarifverträge gelten. Eine Rolle spielt auch die Größe der Airline und ihre Positionierung im Markt – zum Beispiel als Luxusfluggesellschaft oder Billiglinie.
Hier sind die Beschäftigten der Lufthansa im Vorteil, sie verdienen am meisten in der Branche. Zudem gingen die Tarife mit dem Jahreswechsel deutlich nach oben, für Berufseinsteiger stiegen die Gehälter um mehr als 17 Prozent, in der Gehaltsendstufe um knapp neun Prozent. Die Grundvergütung aller Gehaltsstufen wurde um 250 Euro erhöht, die Spesen um 20 Prozent.
Große Unterschiede gibt es schon innerhalb der Lufthansa Group
Damit verdient eine Lufthansa-Flugbegleitern am Anfang rund 2000 Euro Grundgehalt. Allerdings ist derzeit zum Einstieg nur eine Teilzeitbeschäftigung von maximal 91 Prozent möglich. Nach acht Jahren kommt man auf 2500 Euro im Monat. In einer Führungsposition erhält man als Kabinenchefin eine Zulage von rund 500 Euro monatlich.
Doch schon innerhalb der Lufthansa Group geht es gehaltstechnisch nach unten. So steigen die Gehälter bei Eurowings Discover schon nach einiger Zeit nicht mehr, wie Stefan Schwerthelm, Tarifvorstand der Gewerkschaft Ufo betont. Wie auch in anderen Branchen gilt auch in der Luftfahrt: Wo es keine Tarifverträge gibt, sinkt das Gehalt. „Am schlechtesten wird bei Fluggesellschaften gezahlt, die ausgegründet oder neu gegründet wurden, wie etwa German Airways.“
Wer bei einer Fluggesellschaft in Deutschland angestellt ist, erhält im Schnitt der Airlines und der Berufsjahre als Flugbegleiterin in Baden-Württemberg im Mittel zwischen gut 2100 und knapp 4000 Euro, so die aktuellen Jobangebote auf der Plattform Gehaltsvergleich.com. In Nordrhein-Westfalen lieg das Mittel der Angebote derzeit zwischen 1800 Euro und knapp 2900 Euro.
Flugbegleiterinnen, die bei einer Fluggesellschaft mit Sitz außerhalb Deutschlands angestellt sind, verdienen oft ebenfalls weniger als der Schnitt ihrer deutschen Kolleginnen, wie etwa bei der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair.