Das Internationale Luftfahrtmuseum in Schwenningen steht zum Verkauf: Besitzerin Margot Pflumm (rechts) und ihre Tochter Sibylle vor der MIG, die Gorbatschow Margot Pflumm einst schenkte. Foto: Hella Schimkat

„Ich werde mein Internationales Luftfahrtmuseum verkaufen“, erklärt Margot Pflumm in Schwenningen im Gespräch mit unserer Redaktion.

Es ist Ostersonntag, trotz schattiger Temperaturen herrscht Betrieb auf dem herrlichen Gelände mit den mehr als 40 Flugzeugen, die einen großen Ausschnitt aus der internationalen Luftfahrtgeschichte präsentieren.

 

Sie verkaufe ungern das Museum, das ihr sehr am Herzen liege, betont sie. Aber Ende des Jahres werde sie 90 Jahre alt, sei noch bei guter Gesundheit und werde von ihrer Tochter Sibylle sehr stark unterstützt. Aber zu zweit könne man das Museum auf Dauer nicht leiten, betont sie.

Sie und Tochter Sibylle wohnen auf dem Gelände des Museums am Stadtrand von Schwenningen, man kann schon sagen, sie leben mit dem Museum hier, die Exponate gehören sozusagen zur Familie. Apropos Familie, diese ist auch vollzählig am Ostersonntag erschienen, alle stehen hier, wohnen aber nicht gerade um die Ecke und können nicht dauernd vor Ort sein und helfen.

1988 eröffnet

Margot Pflumm und ihr Mann Manfred eröffneten das Luftfahrtmuseum 1988. Manfred Pflumm baute sehr viele Flugzeuge detailgetreu nach und restaurierte Flugzeuge. Es gab rund um die Exponate Ausstellungen und Feste. Als Manfred Pflumm 2017 starb, führten Margot Pflumm und Tochter Sibylle das Museum weiter, denn auch sie sind beide von ihren Flugzeugen, der Fliegerei und allem, was dazugehört, fasziniert.

Bei einem Rundgang erklärt Margot Pflumm die Hubschrauber, Hoch-, Doppel- und Dreidecker sowie Düsenjäger. Bei einer der beiden MIGs bleibt sie stehen: „Diese hat mir Michail Gorbatschow pünktlich zur Eröffnung des Museums nach Schwenningen geschickt“, freut sie sich immer noch. Auf die Frage, ob sie bei ihm gebettelt habe, schmunzelt sie und meint: „Ich habe ihm geschrieben, sein Buch gelobt und ganz beiläufig gefragt, ob er ein Flugzeug übrig hat.“ Hatte er und schenkte es ihr.

Veranstaltungen geplant

Sibylle kommt im Eiltempo vorbei und meldet: „Wir machen hier am 18. Juli eine Ausstellung von US-Cars, am 17. August noch eine Ausstellung vom Citroën-Club Tübingen.

Es gibt einen Interessenten

„Ich verkaufe nur das Gesamtpaket mit den beiden Wohnhäusern und, das liegt ihr besonders am Herzen: „Nur an einen Käufer/Käuferin, der das Luftfahrtmuseum weiterführt.“ Es gebe schon Interessenten, ergänzt sie noch.

Fakten zum Museum

Das Luftfahrtmuseum grenzt an den Flugplatz in Schwenningen an. Wohnhaus, Halle und Grundstück liegen direkt an der Landebahn. Die Hauptfläche beträgt 2259 Quadratmeter, die Gesamtfläche 10 559 Quadratmeter, heißt es in den Informationen zum Verkauf. Es sei sofort verfügbar. Das Museum biete neuen Besitzern viel Platz und zahlreiche Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung. Es sei perfekt dafür geeignet, Wohnen, Leben und Arbeiten miteinander zu verbinden. Neue Betreiber könnten das Museum um eigene oder fremde Exponate erweitern. Events wie Oldtimertage, Open-Air-Kino und mehr könnten hier angeboten werden.

Interessenten können sich an info@luiseundfritz.de oder luftfahrtmuseum@pflumm.eu wenden.