Die Zuhörer folgen in Weigheim interessiert den Ausführungen von Oberbürgermeister Jürgen Roth hinsichtlich der weiteren Schritte in Sachen Lückenschluss B 523 Foto: Rainer Bombardi

Beim Treffen mit Oberbürgermeister Jürgen Roth zeigten sich viele Weilersbacher überzeugt von der Anbindung an die B 523, aber nicht mit dem Anschluss übers Naherholungsgebiet. Es kam allerdings auch Kritik auf, der Lückenschluss sei eine Fehlplanung.

Oberbürgermeister Jürgen Roth war im Anschluss an seine Visite in Nordstetten gemeinsam mit Sylvie Lamla, Leiterin des Grünflächen- und Tiefbauamts, den Fachleuten vom Stadtplanungsamt Matthias Hausmann und Heiko von Holst; Henning von Schnakenburg, Sachgebietsleiter Straßenplanung und Agnes Hewelt, Spezialistin für Altlasten, nach Weilersbach gekommen, um den Bedarf der Bevölkerung nach einem Lückenschluss B 523 zu spüren.

Weder die Weilersbacher Ortsvorsteherin Silke Lorke noch Christoph Stern, Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Weilersbach, bezweifelten die Notwendigkeit einer Anbindung des westlichen Kreisgebiets an die B 523. Der Vorteil aller bisher diskutierten Planungsvarianten sei offensichtlich und führe gemäß statistischen Berechnungen des Regierungspräsidiums Freiburg in jedem Fall zu einer Verkehrsentlastung der Gemeinde, verwies Stern auf die für die Aufnahme von zusätzlichem Verkehr viel zu schmale Ortsdurchfahrt in Weilersbach.

Gespräch steht an mit Regierungspräsidium

Nicht einverstanden zeigen sich die Befürworter des Lückenschlusses mit der aktuellen Trassenführung durch das Naherholungsgebiet Hagen. Ihr Vorschlag, den Anschluss frei von Querungen als Bypass-Variante auszuführen, bezeichnete Roth als durchaus im Gespräch mit dem Regierungspräsidium diskussionsfähig.

Roth informierte, dass es wichtig sei, zum richtigen Zeitpunkt das Land und den Bund über die Änderungswünsche zu informieren und kündigte an, sich im Juni diesbezüglich zu einem weiteren Gespräch mit dem Regierungspräsidium zu treffen. Er versicherte zudem, dass die Verwaltung alles dafür tun wird, die Lärmbelästigung für die vom Lückenschluss betroffenen Gemeinden so gering wie möglich zu halten.

Einheit der Ortschaften gefordert

Der Gemeinderat werde für eine bessere Meinungsbildung in Bezug auf den B 523-Lückenschluss zudem kontinuierlich auf dem Laufenden gehalten, ergänzte Roth. Seine Hoffnungen beruhen darauf, die drei am stärksten vom Lückenschluss betroffenen Teilorte Nordstetten, Weilersbach und Obereschach sowie den Stadtteil Haslach an einen Tisch zu bekommen. „Wenn wir als Einheit gegenüber dem Regierungspräsidium auftreten, kommt es besser an“, appellierte Roth. Ganz in seinem Sinne ist es deshalb, dass sich die IG aus Nordstetten und Weilersbach bezüglich der unterschiedlichen Ansichten über die Anzahl der Auffahrten zum Nordzubringer in Kürze treffen, um Dissonanzen zu bereinigen.

Überhaupt nicht einverstanden mit dem Lückenschluss war Harald Ziuber, der von einer jahrzehntelangen Fehlplanung sprach und Oberbürgermeister Roth als Vorsitzendem der IG Lückenschluss vorwarf, nicht neutral zum Wohl der Stadt zu agieren. „Der Lückenschluss wird von Lobbyisten proklamiert und der Öffentlichkeit die Notwendigkeit suggeriert“, appellierte er an die Nichtbefürworter, sich mit einheitlichen Argumenten gegen den Lückenschluss auszusprechen.