Das Lucia-Lichterfest in Erlaheim geht am Samstag, 7. Dezember, in die zehnte Auflage. Von 16 Uhr bis 22 Uhr präsentieren 17 Aussteller dort selbstgemachte Getränke, Speisen und Produkte. Außerdem wird an diesem Tag ein weiteres Geheimnis gelüftet.
„Heimelig und klein, so wie unser schönes Erlaheim“ - mit diesen Worten beschreibt die Vorsitzende de Vereins H15 Kulturscheune, Uschi Haller, das Lucia-Lichterfest in Erlaheim. Am Samstag, 7. Dezember, von 16 Uhr bis 22 Uhr bringt dessen festliche Dekoration das Örtchen wieder zum Leuchten.
Seit mehr als sechs Wochen trifft der H15-Ausschuss Vorkehrungen, um den kleinen Weihnachtsmarkt reibungslos über die Bühne zu bringen. Zur Vorbereitung haben die zehn Ausschussmitglieder jetzt jeweils 50 Plätzchen in verschiedenen Sorten gebacken und diese gemeinsam verpackt.
Das Luciafest kommt eigentlich aus Schweden
Das Luciafest hat seinen Ursprung in den nördlichen Regionen von Europa. Es gibt mehrere Legenden zu der Lichterkönigin. Sie decken sich jedoch darin, dass Lucia in dunklen und traurigen Zeiten den Menschen die Hoffnung auf Sonnenschein zurück bringt.
Die Lichtkönigin soll eine mutige, junge Frau gewesen sein, welche mit einem langen weißen Kleid, einer roten Schärpe und einem Lichterkranz Essen und Gebäck aus ihrem Korb an andere verteilte.
„Ich kannte das bis dahin nur von Nürtingen“, sagt Angelika Welte, die stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins des Kulturscheune. „Im Urlaub waren wir sogar vor der Kathedrale, vor der noch das Denkmal der heiligen Lucia steht. Da dachte ich, so etwas Besonderes braucht unser Erlaheim.“
In Erlaheim wird die Darstellerin der Heiligen Lucia jedes Jahr vom Ausschuss gewählt. Gegen 18 Uhr schreitet sie die Straße herunter, ihr Auftritt wird musikalisch von den Klängen des Musikvereins Erlaheim untermalt.
Wer die heilige Lucia spielt ist im Ort streng geheim
Wer im jeweiligen Jahr die Heilige verkörpert, wird bis zu deren Auftritt geheimgehalten: „Das ist alles ,top secret’, aber bisher ist auch noch nie was durchgesickert“, erklärt Welte. In diesem Jahr gibt es jedoch eine kleine Änderung: Lucia wird anstelle von „kleinen Lucias“ nur von Kindern des Ortes begleitet. „Vielleicht lassen wir die Lucia auch mal eine etwas längere Runde laufen“, verrät Welte.
Außerdem hat der Verein in diesem Jahr wieder ein Benefizkonzert organisiert. „Nach Corona hat sich das leider irgendwie verlaufen, aber in diesem Jahr haben wir das wieder eingeführt“, erklärt Haller. „Alle 100 Tickets sind sogar schon ausverkauft“, fügt Welte hinzu.
1000 Euro konnten im vergangenen Jahr gespendet werden
Der Erlös aus den Einnahmen des Lucia-Markts und des Benefizkonzerts wird an die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit gespendet. Im vergangenen Jahr sind 1000 Euro für die Organisation „Herzenssache hilft Kinder“ zusammengekommen.
Ansonsten bleibt alles wie gehabt: „Wir haben das auch so beibehalten mit den Gläsern, also ohne Pfand. Wir haben ja schließlich eine Spülmaschine, die können wir ja auch benutzen“, erklärt Welte.
Auch die „lebendige Krippe“ wird wieder von Christel und Kurt Brobeil vorbereitet. Über die freuen sich nicht nur Kinder.
Von Schupfnudeln bis Fleischkäswecken aus Schaffleisch
17 Stände sind in diesem Jahr angemeldet, vier mehr als 2023. Die meisten Aussteller kommen aus Geislingen, Binsdorf und Erlaheim. Statt kommerziellen Waren bieten sie handgefertigte Produkte zum Verkauf an: Gestricktes, Gehäkeltes, Holzprodukte, Filzwaren, Seife oder auch Glasperlen.
Essen gebe es ebenfalls zu genüge, erklärt die Vorsitzende, „von der Roten Wurst über den Lucia-Burger bis hin zu Schupfnudeln“. Außerdem verkaufe ein Aussteller viele Produkte rund um das Schaf: „Alles, was das Tier so hergibt, von Schafswolle bis hin zum Fleischkäswecken aus Schaffleisch“, erzählt Haller. Der Kindergarten wird süße und herzhafte Waffeln anbieten.
Entsprechend dem Ursprung des Lucia Festes werden auch nordische Spezialitäten angeboten: „Bei uns in der Kulturscheune gibt es natürlich Glögg“, sagt Haller. Neben diesem skandinavischen Glühwein werden auch „weiße Lucia“, heißer Aperol, Glühmost und „Seelenwärmer“ ausgeschenkt. „Wir wissen zwar noch nicht, was die Dame da zaubert, was die Seele wärmen soll, aber es wird wohl sehr lecker“, sagt Welte und grinst.