Schnell mal von unterwegs mit dem Smartphone ins Internet. In Baden-Württemberg ist das vielerorts nicht möglich Foto: E-Plus Gruppe

Immer mehr Branchen sind auf ein schnelles Internet via Smartphone angewiesen. Doch ausgerechnet im Wirtschaftsland Baden-Württemberg ist es zu langsam.

Stuttgart - Baden-Württemberg liegt beim schnellen mobilen Internet bundesweit auf dem letzten Platz. Das belegt der sogenannte Breitbandatlas, den der Tüv Rheinland für das Bundesverkehrsministerium erstellt hat. Demnach können nur 41,1 Prozent der Haushalte in Baden-Württemberg eine Übertragungsrate von mehr als sechs Megabit in der Sekunde nutzen. Mit dieser Geschwindigkeit können zum Beispiel Videos auf dem Smartphone in einer guten Qualität abgespielt werden. „Damit kann man Geschäftsmails verschicken, aber keine anspruchsvolle Geschäftsanwendungen nutzen“, kritisierte Hans-Jürgen Reichardt von der IHK Region Stuttgart.

Auf ein schnelles mobiles Internet sind heute fast alle Branchen angewiesen, um unterwegs mit Kunden und Firmenzentralen zu kommunizieren. „Smartphones und das mobile Internet werden durch neue Anwendungen unter anderem den Verkehrs-, Gesundheits- oder Finanzbereich verändern. Schnelle mobile Internet-Verbindungen werden flächendeckend gebraucht“, sagte Marc Thylmann, Sprecher beim IT-Branchenverband Bitkom, unserer Zeitung.

Die Regierung ist sich des Problems bewusst. „Für die Wirtschaft des Landes ist das nicht förderlich“, sagte Heinrich Derenbach vom Verbraucherministerium. Das Ministerium verweist auf die vielen Täler, Hügel und Wälder im Land, die das mobile Internet erschweren. Außerdem falle der Bau von neuen Mobilfunkmasten in die Verantwortung der Telekommunikationsunternehmen. „Wir setzen darauf, dass die Mobilfunkunternehmen mehr machen.“

Vodafone kündigte an, bis zum Ende der Sommerferien in Stuttgart, Mannheim und Böblingen nachzurüsten.