Kommunales: Gemeinderat beschließt Kindergartenentwicklungsplanung / Waldkindergarten im Gespräch

Momentan stellt die Gemeinde Loßburg 50 Krippenplätze für Kinder zwischen einem und drei Jahren bereit. Im Bereich des Kinderhauses sollen der Krippentrakt erweitert und zwei zusätzliche Gruppen eingerichtet werden.

Loßburg. Darüber hinaus beschloss der Gemeinderat zu untersuchen, ob ein Waldkindergarten eingerichtet wird oder ein Anbau an den Kindergarten Härlen erfolgen soll. Landesweit ist die Anzahl der Kinderbetreuungsplätze, so Hauptamtsleiter Claus Sieß, seit 2005 von rund 11 500 auf nahezu 80 000 angestiegen, und diese Entwicklung setze sich auch in den kommenden Jahren weiter fort. Die Ganztagesbetreuung nehme immer mehr Raum ein. Mit momentan 50 Krippenplätzen für Kinder unter drei Jahren (U3) deckt Loßburg eine Versorgungsquote von 22,3 Prozent ab.

Empfehlung des Kreistags

Der Kreistag Freudenstadt hatte im vergangenen Jahr die Ausweitung der Betreuungsangebote empfohlen. Die Gemeinde hat daraufhin verschiedene Varianten im Vorfeld untersucht. Die Empfehlungen sind jedoch nicht ohne bauliche Veränderungen zu realisieren.

Die Verwaltung favorisiert eine Erweiterung des bisherigen Krippentrakts im Kinderhaus. In Absprache mit dem dortigen Team könnten in diesem Bereich zwei Krippengruppen untergebracht werden. Gruppenübergreifendes Arbeiten und gegenseitige Vertretung sowie eine gemeinsame Gartennutzung wären neben kurzen Wegen die Vorteile dieser Lösung. Der Gemeinderat beschloss aufgrund der Empfehlungen der Verwaltung einstimmig, die Planungen dafür auf den Weg zu bringen.

Bei den Betreuungsangeboten für Ü3-Kinder, also der über Dreijährigen bis zum Schulbeginn, kann die Gemeinde die benötigten Plätze laut Hochrechnungen weitgehend bereitstellen.

Die Nachfrage sei sehr unterschiedlich und beinhalte unbekannte Einflussfaktoren wie Zurückstellung vom Schulbesuch oder Unterbringung in auswärtigen Kindertageseinrichtungen, so Sieß. Für die Außenstelle Kindergarten Härlen wird deshalb die Betriebserlaubnis geändert, sodass dort zumindest vorübergehend in zwei Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten 50 Ü3-Kinder aufgenommen werden können. Außerdem gibt es Überlegungen, bei Bedarf für eine weitere Gruppe dort anzubauen. Thematisiert wurde alternativ, das vorhandene Kindergartenangebot um einen Waldkindergarten zu erweitern.

Dabei wären die Investitionskosten am günstigsten, während die Betriebskosten gleichbleibend sind. Mit einstimmigem Beschluss segnete der Gemeinderat weitere Untersuchungen zu den Alternativen Anbau oder Waldkindergarten ab.

Ein Waldkindergarten, bei dem die Kinder ganzjährig in der Natur sind und bei schlechtem Wetter in einem Bauwagen oder beispielsweise in Räumen der katholischen Kirche Unterschlupf zum Aufwärmen finden, würde das Portfolio der Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Loßburg bereichern, hieß es aus den Reihen der Räte. Außerdem sei die Nachfrage nach Waldkindergartenplätzen vorhanden.