Kommunales: Gemeinderat Loßburg billigt aktuelle Fassung des Bebauungsplans "Bahnhof I"

Das neue Gewerbegebiet "Bahnhof I" in Loßburg macht weiter Fortschritte. Nach der öffentlichen Auslegung und der Anhörung der Träger öffentlicher Belange hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplanentwurf in seiner aktuellen Fassung gebilligt.

Loßburg. Stellungnahmen der Behörden waren in der aktuellen Fassung eingearbeitet worden. Auch im Flächennutzungsplan haben sich geringfügige Änderungen ergeben, die vom Gemeinderat ebenfalls einstimmig beschlossen wurden. Das Thema Entwicklung eines Gewerbegebiets beschäftigt die Gemeinde Loßburg schon geraume Zeit. Im Kernort sind seit vielen Jahren keine Gewerbeflächen mehr vorhanden, während Nachfrage und Bedarf stetig steigen. Ein erster Aufstellungsbeschluss wurde bereits vor mehr als 20 Jahren gefasst, der Plan wurde aber nie rechtskräftig.

Im Bereich der Bahnhofstraße haben sich im Laufe der Jahre bereits Gewerbebetriebe angesiedelt, die nun zum Teil erweitern wollen. Auch konkrete Anfragen zu Neubauvorhaben liegen vor.

Der Gemeinderat hatte daher in seiner Sitzung am 23. Juli den Vorentwurf des Bebauungsplans "Bahnhof I" beschlossen (wir berichteten). Die Stellungnahmen der verschiedenen Träger öffentlicher Belange, wie zum Beispiel Landratsamt, Regierungspräsidium, Stadtwerke Freudenstadt, oder benachbarter Gemeinden wurden nun vom Büro Gfrörer aus Empfingen in die Pläne mit eingearbeitet.

Jana Walter vom Büro Gfrörer informierte den Gemeinderat über die Veränderungen im Detail. Im Wesentlichen ging es dabei um die Belange des Natur- und Artenschutzes. Die Festsetzungen nach der Grünordnung wurden ergänzt und detailliert geregelt. Für das gesamte Planvorhaben sind insgesamt 754 120 Ökopunkte auszugleichen. Sie sollen das Versiegeln von Flächen kompensieren. Dies kann zum Beispiel auch mit der Aufforstung von Wäldern und der Ansiedelung von Streuobstwiesen erfolgen.

Gemeinderat Stefan Burkhardt wollte wissen, wie viel neue Gewerbeflächen denn nun tatsächlich zur Verfügung stehen.

Jana Walter erklärte, dass im Bedarfsplan im Kernort Loßburg bis 2030 insgesamt fünf Hektar Gesamtfläche ausgewiesen werden. Im Geltungsbereich seien aber auch Straßenverkehrsflächen, Grünflächen und Entwässerungsflächen enthalten. Diese müssten gesichert und bei der Bedarfsplanung abgezogen werden. Daraus ergebe sich für das Gewerbegebiet eine Gesamtfläche von 2,91 Hektar. Bisher bereits bebaut seien 1,59 Hektar. Damit stehen aktuell noch 1,39 Hektar freie Flächen zur Verfügung.

Bauamtsleiter Erich Günter betonte, dass nun auch bestehende Gewerbegebäude fachgerecht überplant werden müssten. Auf die Frage von Gemeinderat Manfred Hauser, ob die benötigten Flächen bereits im Besitz der Gemeinde seien, antwortete Bürgermeister Christoph Enderle, dass die Flächen für die Straße bereits der Gemeinde gehören, der Rest könne erworben werden.

Mit Hilfe eines Plans erläuterte der Bürgermeister den geplanten Straßenverlauf, der auch das Ziel einer Kostenreduzierung für die Anlieger verfolge. Gemeinderat Walter Hombach sprach Jana Walter auf die Anzahl der geplanten Parkplätze an. Neben den acht Plätzen gegenüber dem Bahnhof gebe es weitere Parkmöglichkeiten zwischen den Bäumen, sodass in jedem Fall mehr Parkplätze als bisher zur Verfügung stünden.

Nach der erneuten Offenlage soll der endgültige Satzungsbeschluss in der Gemeinderatssitzung im Februar 2020 gefasst werden.