Werner Fritzen, Vorsitzender des Vereins Lebenswertes Oberes Kinzigtal, informierte über Erkenntnisse aus dem neuen Windatlas. Fotos: Rieger Foto: Schwarzwälder Bote

Standortsuche: "Lebenswertes Kinzigtal" rechnet vor, dass in 24-Höfe kaum Strom zu gewinnen ist

Loßburg-24-Höfe (ria). Aus wirtschaftlicher Sicht ergeben Windenergieanlagen im Bereich 24-Höfe wenig Sinn – wohl aber auf der anderen Talseite bei Schömberg: Dieses Fazit zieht der Verein Lebenswertes Oberes Kinzigtal aus dem neuen Windatlas.

Im Vorfeld der Loßburger Gemeinderatsitzung zum Teilflächennutzungsplan Windkraft stellte Vereinsvorsitzender Werner Fritzen im Anschluss an die Veranstaltung des Nabu (siehe Bericht oben) im Bürgerhaus 24-Höfe am Freitagabend heraus: Alle vier bislang für den Teilflächennutzungsplan vorgesehenen Konzentrationszonen weisen nur eine geringe Windleistungsdichte auf. Die Konzentrationszonen Tannenwald und Hallwanger Weg bleiben sogar unter der Mindeststärke von 215 Watt pro Quadratmeter, die die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) fordert. Dafür hat der Verein auf der anderen Seite des Ehlenbogener Tals vier Standorte ausgemacht, die allesamt bei einer Nabenhöhe von 160 Metern mehr als 250 Watt pro Quadratmeter erbringen. Werner Fritzen: "Diese neuen Gebiete im westlichen Teil von Schömberg sind wesentlich interessanter." Aus dem Publikum – rund 80 Interessierte aus 24-Höfe, Alpirsbach und Loßburg – kam der Einspruch: "Das geht ja nicht. Wir können doch nicht sagen: Bei uns nicht, bei den Schömbergern schon. Wir wissen doch gar nicht, ob Windkraftanlagen dort vor Ort vertretbar sind."

Michael Mühlmayer vom Birkhof fungierte als Moderator und betonte: "Es geht darum, eine Lösung zu finden, die sinnvoll ist." Im ersten Schritt sei wichtig, für 24-Höfe zu erkennen: "Windräder werden hier keinen Strom erzeugen, sondern nur Subventionen abgreifen." Selbst die Höhe neuer Windenergieanlagen – mit 240 Metern vergleichbar mit dem Rottweiler Turm – bringe nichts, beeinträchtige aber umso massiver das Landschaftsbild. Mühlmayer, früher Führungskraft bei Daimler im Bereich Finanzen, rechnete anhand geschätzter Zahlen vor, dass nach Abzug aller Schutzgebiete im Bereich Schömberg auf einer Fläche von insgesamt 175 Hektar Konzentrationszonen gefunden und ausgewiesen werden könnten.