Strahlender Wahlsieger: Thilo Schreiber mit seiner Frau Anke und Tochter. Foto: Bischof Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuer Bürgermeister in Weil der Stadt

Von Hartmut Breitenreuterund Claus Wiegert Loßburg/Weil der Stadt. Loßburg muss sich einen neuen Bürgermeister suchen. Amtsinhaber Thilo Schreiber wurde gestern in Weil der Stadt im Kreis Böblingen gleich im ersten Wahlgang mit dem klaren Ergebnis von 59,2 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt.

 

Thilo Schreiber (46) war als hoher Favorit in die Wahl gegangen und wurde seiner Rolle letztlich gerecht. Die Wahlbeteiligung betrug 50,3 Prozent. Marc Kwiatkowski kam auf 30,9 Prozent, und Roman Beyerle landete mit 9,8 Prozent auf dem dritten Platz.

Seine Gegner hatte Thilo Schreiber jedoch sehr ernst genommen. Wenige Tage vor der Wahl warnte er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten davor, die zwei Mitbewerber zu unterschätzen: Der Betriebswirt Marc Kwiatkowski (43) sei im Wahlkampf bei sozialen Themen stark gewesen, und der Koch Roman Beyerle (35) habe bei jungen Bürgern und Protestwählern Sympathien gesammelt.

Amtsantritt in Weil der Stadt ist für Thilo Schreiber am 2. November. Der neue Bürgermeister will nach Nufringen im Kreis Böblingen ziehen, wo seine Frau Anke und seine siebenjährige Tochter Michelle bereits wohnen. Die gesamte Familie war gestern im Rathaus von Weil der Stadt versammelt und freute sich über den deutlichen Wahlsieg im ersten Anlauf. Viele Bürger waren gekommen, um dem neuen Bürgermeister zu gratulieren. Auch der Böblinger Landrat Roland Bernhardt sprach Glückwünsche aus, ebenso Bürgermeister Ekkehardt Fauth aus Aidlingen, der im Namen der Bürgermeisterkollegen aus dem Landkreis dem "Neuen" alles Gute wünschte. Im Vereinslokal der Narrenzuft gab Schreiber an etwa 200 bis 300 Gäste "Wahlbier" aus.

"Ich bin froh, dass ich es im ersten Wahlgang geschafft habe", sagte Schreiber unserer Zeitung gestern Abend. Insgeheim habe er dies auch gehofft. Knapp 60 Prozent der Stimmen seien eine gute Basis für seine Arbeit in Weil der Stadt. Zunächst kehrt Thilo Schreiber aber am morgigen Dienstag nach Loßburg ins Rathaus zurück, um noch bis Ende Oktober dort seinen Amtsgeschäften nachzugehen.

Führende Kommunalpolitiker in Loßburg haben sich wegen der Favoritenrolle Schreibers natürlich schon Gedanken gemacht, wie es weitergeht. Wie die Wahltermine auch gelegt werden: Die Gemeinde muss sich, so Manfred Hauser, erster stellvertretender Bürgermeister, auf einige Monate ohne Bürgermeister einstellen. Hauser könnte sich vorstellen, den Wahltermin in der zweiten Januarhälfte anzusetzen. Der Amtsantritt des neuen Bürgermeisters wäre dann wahrscheinlich erst am 1. April, da der neue Chef im Rathaus ja auch noch an seinem bisherigen Wirkungsort verschiedene Dinge zu regeln habe.