Bei schönstem Wetter waren am Mittwoch auch kleine fleißige Baumeister zu Gange. Mit Bauhelm und Spaten ausgestattet durften die Kinder der Loßburger Kindergärten Bürgermeister Christoph Enderle (Sechster von rechts), den Architekten Jochen Stuible und Volker Kittelberger sowie den Familien Hehl und Keinath beim Spatenstich helfen. Foto: Haubold

In Loßburg entsteht ein neues Zuhause für über 150 Kinder. Einrichtung soll im September 2015 in Betrieb gehen.

Loßburg - Nach rund einem Jahr Planung gaben die Bauverantwortlichen jetzt mit dem Spatenstich das Startsignal für den Neubau des Kinderhauses. Die Einrichtung soll im September 2015 in Betrieb gehen. "Ab heute rollen die Bagger", begrüßte Bürgermeister Christoph Enderle die vielen Eltern, Erzieherinnen und Kinder, die Amtsleiter und Ortsvorsteher, Vertreter des Gemeinderats und des Landkreises, darunter Jugendamtsleiterin Charlotte Orzschig, Akteure der beteiligten Baufirmen und des Ingenieurbüros sowie zahlreiche Ehrengäste, unter anderem Pfarrer Hans-Peter Zakes und die Sponsoren Eugen und Michael Hehl sowie Renate Keinath. Somit lagen die Kinder der Loßburger Kindergärten richtig, als sie die vielen Gäste beim Spatenstich mit dem bekannten Lied "Wer will fleißige Handwerker sehen" willkommen hießen.

Das Kinderhaus sei insofern ein Großprojekt, weil es die Infrastruktur der Gemeinde erheblich stärke, mache doch der Betreuungsbedarf der Eltern diese Investition nötig, betonte der Rathauschef. Über 150 Kinder seien künftig unter einem Dach vereint. Mit dem Neubau schaffe man nun die Möglichkeit, dass vor allem für Frauen der frühere Wiedereintritt ins Berufsleben gut machbar ist. Er selbst sei überzeugt davon, dass die Gemeinde mit dieser Investition die richtige Entscheidung getroffen hat. Für Eltern mit flexiblen Arbeitszeiten müsse schließlich sichergestellt werden, dass es entsprechende Betreuungsplätze und -zeiten in Kindergärten und Schulen gibt. Ein Merkmal, das Loßburg für junge Familien attraktiv machen soll.

"Für viele ist ein Wohnort mit einem sozialen Umfeld ganz wichtig, das heißt Kinderbetreuung und Schule am Ort", betonte Enderle. In der Tagesstätte finden sich Räumlichkeiten für die Ganztagesbetreuung, Ruheräume und Funktionsräume für den steigenden Förderbedarf. Das Kinderhaus, geplant vom Architekturbüro Stuible und Schlichtig aus Sindelfingen, kostet etwa 5,7 Millionen Euro. Finanzielle Unterstützung gibt es vom Bund und vom Land in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Eine Großspende von 785 000 Euro verhalf der Gemeinde überdies zu einer zügigen Realisierung des Baus: "Damit haben die Familien Keinath und Hehl geholfen, die noch immer angespannte Gemeindekasse zu entlasten", dankte der Bürgermeister der Unternehmerfamilie unter dem Beifall der Gäste. Betrieben wird das Kinderhaus von der Gemeinde zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde. Hier werden derzeit Verträge ausgehandelt.

Nach den kurzen Grußworten konnten sich die Besucher bei einer kleinen Feier bei Bauamtsleiter Erich Günter genauer über das Projekt informieren oder bei einem Glas Sekt die Nachmittagssonne genießen. Die Mitarbeiter des Bauhofs bewirteten mit Würstchen und Getränken.