Die Loßburger Kindersinggruppe hat mit Unterstützung der örtlichen Trachtengruppe eine moderne Version des Lieds "Schwarzwaldmarie" aufgenommen. Foto: Schwark

Kinder- und Jugendchor Loßburg-Oberbrändi verleiht traditionellem Volkslied moderne Note.

Loßburg - Die Schwarzwaldmarie in modernem Gewand präsentiert der Kinder- und Jugendchor Loßburg-Oberbrändi zum Wettbewerb des Schwarzwälder Boten und holt damit das traditionelle Volkslied ins Hier und Heute.

Genauer gesagt ist es die Singgruppe des Chors, die Altersklasse der Sechs- bis Zwölfjährigen, die unter Leitung von Waltraud Seidel am Schwarzwaldmarie-Wettbewerb teilnimmt. Damit beim Videodreh am Pavillon des Loßburger Zauberlands auch echtes Schwarzwaldflair aufkam, holte der 42-köpfige Chor kurzerhand die örtliche Trachtengruppe mit ins Boot. Diese war sofort bereit, mitzumachen. Und so sorgten vier Erwachsene und sechs Kinder in voller Tracht für eine stimmige Optik.

Dass das Lied selbst mit Rap-Einlage und Choreographie eher modern denn traditionell um die Ecke kommt, störte die Mitglieder der Trachtengruppe Loßburg nicht. Im Gegenteil – die aufgepeppte Version gefiel auch dem Vorsitzenden Daniel Müssigmann, der es sich nicht nehmen ließ, beim Dreh dabei zu sein. Da passt es durchaus ins Bild, dass auch die Loßburger Schwarzwaldmarie aus dem Rahmen fällt. Anna-Lena Kilgus ist sieben Jahre jung – und blond. Privat hört die Lombacherin übrigens gerne Lena Meyer Landrut.

Fünf Mal musste Solistin Anna-Lena für den Videoclip alle Strophen des Volkslieds singen, beim Refrain wurde sie vom Chor unterstützt. Das war aufregend, weil ungewohnt für die kleinen Sänger und Sängerinnen, aber auch anstrengend. Denn beim Videodreh wurden sowohl Gesang, als auch das Keyboardspiel von Trachtengruppenmitglied Sandra Lusch live eingespielt.

Da war dann die Pause mehr als willkommen, und die Gummibärchen zur Belohnung schmeckten den jungen Chormitgliedern gleich noch mal so gut. Leiterin Waltraud Seidel hatte sich zum Ziel gesetzt, die Sache anders anzugehen als ihre Konkurrenz.

Die Schwarzwaldmarie begleite sie schon ihr ganzes Leben, meint Seidel. "Das war in mir drin." Früher habe sie das Lied häufig gemeinsam mit ihren Kindern bei Familienfeiern gesungen. Für den Wettbewerb hat sich die Chorleiterin eine Art Neufassung einfallen lassen.

Die Strophen des Volkslieds bleiben, der Refrain wird durch einen Rap ergänzt. Für den stand ein weiteres traditionelles Volkslied Pate: "Auf der schwäb’sche Eisebahne" wurde von Seidel schwarzwaldmarietauglich umgetextet.

Die Teilnahme am Wettbewerb des Schwarzwälder Boten ist übrigens ein echt Seidelsches Familienprojekt. Waltraud Seidels Ehemann Peter übernahm die Aufnahmeleitung, Sohn Felix zeichnete für die Tontechnik verantwortlich, und Tochter Jenny war über die Trachtengruppe Loßburg beim Dreh mit dabei.