Nach dem "Hundestreit", der dem renitenten Rentner im Februar 2010 vor dem Landgericht Rottweil eine Bewährungsstrafe eingebracht hat, ist es ruhiger geworden um den 68-Jährigen. Foto: dpa

Durch Hundestreit berühmt geworden. Geldstrafe wegen Fahrens ohne Führerschein.

Loßburg - Im "Loßburger Hundestreit hat der Rentner unrühmliche Ortsgeschichte geschrieben. Oft hat der 68-Jährige, dem vor knapp vier Jahren der Schäferhund "Spike" entzogen worden war, die Justiz beschäftigt. Nun war er wieder vor Gericht geladen.

Diesmal wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Die Tat liegt schon fast zwei Jahre zurück. In erster Instanz hatte das Amtsgerichts Freudenstadt den Loßburger Rentner zu einer Freiheitsstrafe von zwei Monaten zur Bewährung verurteilt. Dagegen hatte der streitbare Loßburger Senior Berufung eingelegt.

Wie schon oft war der Senior allerdings auch diesmal nicht zu der Verhandlung des Schöffengerichts in Rottweil gekommen. Die elfte kleine Strafkammer des Landgerichts verurteilte den Angeklagten in dessen Abwesenheit zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu zehn Euro.

Dies teilte Wolfgang Heuer, Vorsitzender Richter des Landgerichts Rottweil, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mit. Sowohl die weitergehende Berufung des Angeklagten als auch die Berufung der Staatsanwaltschaft seien verworfen worden.

Nach dem "Hundestreit", der dem renitenten Rentner im Februar 2010 vor dem Landgericht Rottweil eine Bewährungsstrafe eingebracht hat, ist es ruhiger geworden um den 68-Jährigen. Es gab, wie Jutta Fuhrmann von der Polizeidirektion Freudenstadt auf Anfrage sagte, seither keine gravierenden Vorfälle: "Er ist nicht mehr groß aufgefallen."

Das Landgericht Rottweil hatte dem Rentner strenge Auflagen erteilt: Er darf in der Gemeinde weder einen Hund führen noch besitzen und sich dem Haus von Bürgermeister Thilo Schreiber, den er wie weitere führende Mitarbeiter der Loßburger Gemeindeverwaltung bedroht hatte, nicht mehr als bis zu 100 Meter nähern. Seither wurde der Mann allerdings oft im Ort gesehen, als er wieder Hunde ausführte.

Für Schreiber ist das lange Kapitel mit dem Rentner und dessen Kleinkrieg gegen das Loßburger Rathaus bald Geschichte: Er tritt am 2. November sein neues Amt als Bürgermeister von Weil der Stadt an und zieht zu Frau und Tochter. Sie haben Loßburg bereits verlassen, als der "Hundestreit" eskalierte.