Wolf Prater in seinem Haus in Schömberg Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Wolf Prater starb im Alter von 80 Jahren / Über die Region hinaus bekannt

Loßburg-Schömberg (cw). Die Schaffenskraft des Künstlers war auch im hohen Alter ungebrochen. Nach einem Unfall aber ging sein Leben schnell zu Ende: Wolf Prater ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Um ihn trauern neben seiner Frau Herta, der Tochter und zwei Enkelkindern die weiteren Angehörigen, Freunde und Bekannte. Nicht zuletzt auch viele Kunstfreunde. Denn mit seinen ausdrucksstarken Bildern hat sich der Wahl-Schömberger in der Region einen Namen gemacht.

Wolf Prater stammte aus Gera in Thüringen. 25 Jahre lang führte er als Selbstständiger einen Malerbetrieb. 1998 bekam er den deutschen Kunstpreis der Hobbykünstler in Saarbrücken, eine von etlichen Auszeichnungen, die er erhielt. Prater arbeitete mit verschiedensten Techniken. Neben Bildern in Acryl, Öl und Pastell malte er auch Aquarelle, fertigte Holz- und Textilschnitte sowie Werke in Monotypie und Reliefarbeiten. Praters Haus in Schömberg, wo der Künstler seit 30 Jahren mit seiner Frau Herta wohnte, gleicht einer großen Galerie: Bilder und Reliefs, wohin das Auge blickt.

"Ich war in meinem Leben fleißig", sagte der rüstige Senior im vergangenen Jahr im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, und das galt nicht zuletzt für seine künstlerischen Aktivitäten. Kaum eine Maltechnik, die Prater nicht ausprobiert hätte. In eine stilistische Schublade lässt sich sein vielseitiges Werk nicht pressen. Viele naturalistische Bilder Praters schildern Eindrücke von Reisen. Eine zentrale Rolle spielen in Praters Werke die Sonne und allgemein das Licht. Die Bilder und Reliefs wirken stets eigentümlich harmonisch, abrupte Farbübergänge sind selten. Stets war der Künstler "dem Schönen auf der Spur", wie er betonte, und dabei nutzt er auch seine Kenntnisse aus der Farbpsychologie, die er sich im Studium angeeignet hatte. Praters Formensprache ist klar, aber nie schroff. Auf einigen Bildern finden sich auch schemenhafte Personengruppen.

Wolf Prater hat zahlreiche Ausstellungen mit seinen Werken bestückt. Zuletzt waren rund 100 Bilder von ihm bei der Ausstellung mit dem Titel "Sonne, Licht, Form und Farbe" zu sehen, die der Kunstverein Freudenstadt im Mai vergangenen Jahres im Freudenstädter Kurhaus veranstaltete. Landschaftsbilder Praters in dezenten Farben fanden sich dabei ebenso wie abstrakte Farb- und Formkompositionen – ein Querschnitt aus seinem Schaffen.

"Mein Leben war interessant und abwechslungsreich", sagte der Senior rückblickend. Nicht zuletzt, weil er sein Hobby zum Beruf gemacht hatte – als "Orchideenmann". Als Experte für diese Blumen war Wolf Prater eine Kapazität in Deutschland.