Thomas Grözinger erläutert im Gemeinderat Änderungen beim Flächennutzungsplan. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gremium will Möglichkeiten für Gewerbe schaffen / Anfragen liegen bereits vor

Der Gemeinderat Loßburg hat in seiner jüngsten Sitzung den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan im Bereich Hummelbühl-Oberwiesach-Grub V abgesegnet. Außerdem ging es um das Gebiet Bahnhof Loßburg.

Loßburg. Thomas Grözinger vom Büro Gfrörer in Dornstetten erläuterte in der jüngsten Sitzung die punktuellen Änderungen des Flächennutzungsplans für den Bereich Hummelbühl-Oberwiesach-Grub V sowie den Bebauungsplan dazu mit seinen Änderungen und Erweiterungen.

Der Entwurf des Flächennutzungsplans für diesen Bereich wurde zum sechsten Mal in einzelnen Punkten geändert und zwischenzeitlich angepasst. Die seitens der Träger öffentlicher Belange vorgelegten Anregungen wurden eingearbeitet.

Im genannten Bereich sind Gewerbeflächen von 5,907 Hektar geplant, wodurch sich die Flächen für die Landwirtschaft von 5,085 auf 0,021 Hektar reduzieren.

Laut Grözinger muss wegen der Erweiterung der Gewerbeflächen südwestlich von Betzweiler, angrenzend an das bereits bestehende Gewerbegebiet, ein Lärmgutachten erstellt werden. Nachdem zwischenzeitlich bereits Anfragen für den Erwerb von Gewerbegrundstücken in diesem Bereich vorliegen, ist auch eine Erweiterung des Bebauungsplans erforderlich. In das dazu notwendige Verfahren wurden sowohl der Umweltbericht als auch der Artenschutzbeitrag eingearbeitet.

In der Gemeinderatssitzung wurden die Änderungen des Bebauungsplans erläutert. So ist unter anderem geregelt, dass auf 20 Prozent der Flächen im Industriegebiet Hochregallager zulässig sind, wobei diese eine Höhe von 19 Metern nicht überschreiten dürfen.

Entlang der Kreisstraße 4749 und der Landesstraße 408 sind im Abstand von 15 beziehungsweise 20 Metern keine baulichen Anlagen erlaubt. Je angefangene 2000 Quadratmeter Gewerbefläche muss ein großkroniger Laubbaum auf dem Grundstück gepflanzt, gepflegt und dauerhaft erhalten werden.

Für die landwirtschaftliche Scheune, die in diesem Bereich wegfällt, wurde ein Ersatzstandort aufgenommen, der lediglich als Holzlager und nicht für Freizeitaktivitäten dienen soll.

Dazu kommen Festsetzungen zum Artenschutz und eine Pflanzenliste, die eingearbeitet wurde. Der Gemeinderat segnete sowohl den geänderten Flächennutzungsplan als auch den Bebauungsplan ab. Beim Beschluss zum Flächennutzungsplan gab es eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen.

Gemeinderätin Beate Beilharz (Grüne Liste) bemängelte den sorglosen Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen. Ratsmitglied Werner Faulhaber (FWV) vertrat die Auffassung, dass die Gemeinde den richtigen Weg gehe und ein solches Baugebiet für Gewerbeansiedlungen bieten müsse. Bürgermeister Christoph Enderle sagte, dass nur noch wenige Gewerbeflächen zur Verfügung stehen, aber bereits Anfragen vorlägen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde die neunte punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich Bahnhof in Loßburg beschlossen. Diese Planänderung war erforderlich, da der gültige Flächennutzungsplan landwirtschaftliche Flächen ausweist und das Gebiet künftig als Gewerbegebiet ausgewiesen werden soll. Mit diesen neuen Gewerbegrundstücken kann die Gemeinde vorerst den vorliegenden Nachfragen nachkommen. Eine zusätzliche Erweiterung ist derzeit nicht geplant.

Unternehmen wollen teilweise erweitern

Im Gewerbegebiet im Bereich Bahnhof Loßburg haben sich in den vergangenen Jahren weitere Unternehmen angesiedelt, die teilweise erweitern möchten. Um dies zu ermöglichen, muss die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellen.

Auch weil weitere Grundstücksanfragen von Gewerbetreibenden vorliegen und die Gemeinde keine verfügbaren Gewerbegrundstücke mehr besitzt, sollen mit der Planung weitere Baugrundstücke ausgewiesen werden. Zwei neue Erschließungsstraßen von Norden nach Süden sollen einen Ringschluss ermöglichen. Hierdurch können im westlichen Bereich neue Baugrundstückstücke gewonnen werden.