Mit Stars wie David Schütte (Zweiter von links), Moritz Bleibtreu und Frederick Lau entsteht momentan rund um die Schwarzwald-Gemeinde Loßburg (Kreis Freudenstadt) der Film "Das kalte Herz", der im Herbst 2016 in den Kinos anlaufen soll. In dem Märchen von Wilhelm Hauff (1802 bis 1827) tauscht der Köhler Peter Munk sein Herz gegen ein Exemplar aus Stein, um reich zu werden – stürzt damit aber ins Unglück. Foto: Calagan

Gemeinde ist Schauplatz für Dreharbeiten. Stars wie David Schütte, Moritz Bleibtreu und Frederick Lau wirken im Film mit.

Loßburg - Der Schwarzwald als Märchenlandschaft: Für "Das kalte Herz" ist Loßburg im Kreis Freudenstadt die finstere Kulisse. Aus dem gleichnamigen Märchen entsteht hier ein moderner Kinofilm – mit prominenter Besetzung und so mancher Hürde.

Dichter Nebel zieht durch den dunklen Wald, aus der finsteren Köhlerhütte steigt schwarzer Rauch. Moos an Bäumen und auf dem Waldboden sowie große Tannen bestimmen das Bild. Die Mystik ist echt – und märchenhaft: Die passende Kulisse für das Filmteam. Mit der Neuverfilmung des Märchenklassikers "Das kalte Herz" bewegen sich die Filmemacher auf historischem Terrain und gleichzeitig in der Moderne. In etwas mehr als einem Jahr soll der Streifen in die Kinos kommen. Gedreht wird am Originalschauplatz: im Schwarzwald.

"Es ist ein großes Glück für einen Schauspieler, diese Rolle spielen zu dürfen", sagt Frederick Lau bei den Dreharbeiten. Der 26 Jahre alte Berliner ist einer der erfolgreichsten Jungschauspieler Deutschlands, machte zuletzt mit dem preisgekrönten Kinowerk "Victoria" auf sich aufmerksam. In der Kinoproduktion "Das kalte Herz" spielt er die Hauptrolle. Er mimt den Schwarzwälder Köhler Peter Munk, der sein Herz verkauft und es gegen ein Herz aus Stein austauscht, um reich zu werden – damit aber ins Unglück stürzt.

Regisseur Naber erzählt die Geschichte auf der Höhe der Zeit

Die Geschichte zum Film liefert der 1827 erschienene gleichnamige Märchenklassiker von Wilhelm Hauff (1802–1827). Regisseur und Drehbuchautor Johannes Naber inszeniert das im Schwarzwald spielende Märchen als temporeiche Abenteuergeschichte mit prominenter Besetzung. Mit dabei sind unter anderem Schauspieler wie Moritz Bleibtreu, Milan Peschel, André Hennicke und Sebastian Blomberg. Laus Widersacher, der "Holländer-Michel", verkörpert David Schüttler, seine Geliebte Lisbeth spielt Henriette Confurius.

Die neue Kinoproduktion löst sich von ihren Vorgängern und geht neue Wege. "Das historische Gewand bleibt, erzählt wird aber auf der Höhe der Zeit", sagt Regisseur Naber. "Es ist nicht eine klassische Märchenerzählung, sondern ein moderner Fantasiefilm, der das Märchen neu interpretiert." Der Streifen, der im November nächsten Jahres in die Kinos kommen soll, richte sich vor allem an Erwachsene.

"Der Stoff ist hochaktuell", meint Lau. Die Rolle sei spannend, weil die Figur ihren Charakter im Laufe des Films mehrfach verändere. "Sie hat Widersprüche und ist äußerst vielfältig, zerrissen und gegensätzlich", sagt Lau.

"Das kalte Herz" habe er zum ersten Mal vor dem Beginn der Dreharbeiten gelesen. "Ich bin keiner, der Märchen liest oder damit groß geworden ist", sagt Lau: "Aber die Lektüre dieses Märchens hat mich gefesselt." Die Suche nach dem Glück, der Wunsch nach Liebe, menschliche Abgründe sowie das Streben nach Reichtum und Anerkennung seien Themen, die auch heute gelten. Vorbereiten musste er sich für den Film auch ganz handfest. Vier Wochen lang nahm er Training im Stockkampf – um beim Kämpfen im Kinofilm eine gute Figur zu machen.

Für die Dreharbeiten wird der Schwarzwald zur Märchenlandschaft. Gefilmt wird mitten im Wald. Bevor die Schauspieler vor die Kamera treten, haben sie schon Stunden am Schminktisch hinter sich. Der Köhler und alle anderen müssen im Film entsprechend aussehen, Maskenbildner und Stylisten haben alle Hände voll zu tun. Spezialeffekte helfen dort, wo es nicht geheimnisvoll oder spektakulär genug ist.