Der Chor und die Streicher mit Wolfgang Meusel beim Schlussapplaus Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Vocalensemble Cantiamo präsentiert anspruchsvolle und vielseitige Chormusik

Von Gabriele Adrian

Loßburg-Schömberg. Adventliche Chormusik mit Werken barocker Meister bot das Vocalensemble Cantiamo unter der Leitung von Wolfgang Meusel in der evangelischen Kirche in Schömberg.Die 15 Sängerinnen boten mit Begeisterung, singend in den Stimmlagen Sopran, Mezzosopran und Alt, anspruchsvolle und abwechslungsreiche Chormusik, die sich fast ausschließlich mit eher unbekannten Werken des Barock auseinandersetzte. Wolfgang Meusel hatte geschickt ein Programm ausgewählt, das viele musikalische Überraschungen zu bieten hatte. Nach dem stimmungsvollen Chorsatz "Machet die Tore weit", ein Text aus dem 24. Psalm, der auf die Verheißung der Geburt Christi hinweist, begrüßte Pfarrer Martin Frank die Konzertbesucher in der nahezu voll besetzten Kirche und forderte alle auf, sich im Advent Zeit zu nehmen. Denn Zeit müsse sein, um die Verheißung hören zu dürfen.

Zeit hatten sich auch die Chormitglieder genommen, um ein vorweihnachtliches Programm einzustudieren und darzubieten. Meist sang der Chor a cappella, teilweise wurde er begleitet von Larissa Dolgova (erste Violine), Ralf Thomenek (zweite Violine), Jonathan Nestler (Cello) und Natalia Foiering (Basso continuo). Auch solistisch war das Instrumentalensemble zu hören mit zwei Barocksonaten, die wunderbar mit dem Programm der Sängerinnen harmonierten.

Bekannte adventliche Verheißungen klangen aus den Texten, Worte, die der Bibel entnommen auf die bevorstehende Geburt Jesus Christi hinwiesen, in lateinischer und deutscher Sprache. Ausdrucksvoll und miteinander harmonierend sangen die Sängerinnen. Auch bei den solistischen Einlagen kamen die klaren und ausdrucksstarken Stimmen zur Geltung.

Eindrucksvoll waren zwei hintereinander dargebotene Ave Maria-Chorsätze. Der erste von dem Barockmusiker Guilio Caccini, in dem der Mutter Maria andächtig gehuldigt wurde, gefolgt von einem Ave Maria, das Franz Biebl im Jahr 1964 komponiert hatte, das stilistisch jedoch eher der Romantik zuzuordnen ist. Wunderbar ertönten a cappella die Frauenstimmen in dem Stück mit lateinischem Text.

Stets führte Dirigent Wolfgang Meusel den Chor über alle schwierigen musikalischen Klippen, aufmerksam und höchst konzentriert reagierten die Sängerinnen.

Die stimmungsvolle adventliche Botschaft zog das Publikum spürbar in ihren Bann. Nach lang anhaltendem Applaus des Publikums folgte eine stimmungsvolle Zugabe, ein Abendlied des Zeitgenossen Morten Lauridsen mit dem Titel "Sure on this Night", das die Zuhörer in den winterlichen Abend entließ.