Sanierungsbedarf gibt es in Loßburgs Ortsmitte. Mit dem nun auf den Weg gebrachten Förderprogramm Loßburg Ortsmitte II soll der Ortskern von Loßburg nun gestalterisch und funktional aufgewertet werden. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Vorbereitende Untersuchungen zur Sanierung starten / Schaffung von Wohnraum ein Hauptziel

Nach dem einstimmigen Beschluss des Loßburger Gemeinderats beginnen die vorbereitenden Untersuchungen zur Sanierung der Ortsmitte Loßburgs.

Loßburg. Hauptamtsleiter Claus Sieß erläuterte bei der jüngsten Sitzung des Loßburger Gemeinderats die Grundlagen des Vorhabens: Das Gebiet "Loßburg Ortsmitte II", das sich rund um die Hauptstraße und über den Ortskern erstreckt, wurde als sogenanntes städtebauliches Problemgebiet mit "mangelnder Aufenthaltsqualität entlang der Hauptstraße" eingestuft. Um Abhilfe zu schaffen, hat der Gemeinderat im Oktober vergangenen Jahres Vorarbeiten für die Umsetzung geeigneter Sanierungsmaßnahmen beschlossen. Unter anderem gab es eine Bürgerbeteiligung und eine Fragebogenaktion, an der rund 80 Bürger teilnahmen.

Da Loßburg inzwischen per Bescheid des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 25. März in das Programm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" aufgenommen wurde, galt es nun, in einem zweiten Schritt, die hierfür vorgeschriebenen vorbereitenden Untersuchungen zur Prüfung der Sanierungsbedürftigkeit einzuleiten.

Weniger Lärm und Abgase

Ziele dieser Maßnahme sind unter anderem, den Ortskern von Loßburg gestalterisch und funktional aufzuwerten, gleichzeitig das Wohnen im Alter zu stärken, aber auch Lärm und Abgase vor allem entlang der Hauptstraße, der Bundesstraße 294, zu reduzieren. Mit der Aufnahme der Gemeinde Loßburg in die Förderkulisse ist die Zusage des Landes verbunden, 60 Prozent der für die Sanierungsmaßnahmen veranschlagten 1,3 Millionen Euro zu übernehmen.

Wie Bürgermeister Christoph Enderle erläuterte, müssen nun einleitende Untersuchungen folgen, um die erforderlichen Beurteilungsgrundlagen zu erarbeiten. Anschließend könne, so Enderle, der Gemeinderat das "förmliche Verfahren" steuern. Insofern sei auch die vorgelegte Abgrenzung des Sanierungsgebietes zunächst nur als Vorschlag anzusehen, bei dem Abweichungen und Änderungen noch möglich sind. Werde doch die Sanierung erst Ende des Jahres "endgültig festgezurrt, wenn alle Unterlagen da sind".

Wie der Beschlussvorschlag zeigt, haben sich Verwaltung und Gemeinderat viele Gedanken darüber gemacht, mit welchen Mitteln die Loßburger Ortsmitte attraktiver gemacht werden könnte. Unter anderem wurden die Stärkung und Revitalisierung des Ortszentrums durch Modernisierung des Gebäudebestands, Erhalt und Suche denkmalpflegerisch wertvoller Bausubstanz, die Umnutzung unbebauter Flächen entlang der Hauptstraße, die Energieeffizienz im Altbaubestand und vor allem die Schaffung von Wohnraum durch Umnutzung, Modernisierung und Aktivierung von Flächen und leer stehenden Immobilien aufgelistet.

Seitens der Gemeinderäte erntete das Vorhaben einhellig Zustimmung. So ist für Oliver Wendel (FWV) die geplante Sanierungsmaßnahme "insgesamt genial, auch weil wir noch flexibel sind", gleichzeitig befürchtete er aber, dass die veranschlagte Summe von 1,3 Millionen Euro bei den rund 100 Gebäuden des Sanierungsgebiets nicht ausreichen könnte. Manfred Hauser (FWV) plädierte dafür, die Beschaffung und Verbesserung von Wohnraum als Schwerpunkt der Fördermaßnahme auszuweisen. Uta Schuhmacher (SPD) bat angesichts der zu erwartenden großen Zahl an sanierungsbedürftigen Bauten darum, den Fokus darauf zu legen, erhaltenswerte Bausubstanz wie Fachwerk oder Schindelbau zu sichern.

Optimistisch zeigte sich Wittendorfs Ortsvorsteher Gottlob Huß. Er verwies darauf, dass in Wittendorf bereits zwei Sanierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden. Einstimmig folgte der Gemeinderat dem Beschlussvorschlag der Verwaltung und beschloss den Beginn der vorbereitenden Untersuchungen zur Sanierung der Loßburger Ortsmitte.