Bürgermeister Thilo Schreiber ist derzeit mitten im Wahlkampf. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Thilo Schreiber legt sich beim Wahlkampf in Weil der Stadt als Favorit schwer ins Zeug

Von Claus Wiegert Loßburg/Weil der Stadt. Eigentlich hätte Thilo Schreiber auch einen geruhsamen Jahresurlaub brauchen können. Aber er wollte es anders: Kaum hatte er Ende August die Tür seines Bürgermeisterzimmers im Loßburger Rathaus hinter sich geschlossen, gab er in Weil der Stadt Vollgas.Wahlkampf ist angesagt, denn Schreiber will in der Keplerstadt bald im Chefzimmer des Rathauses Platz nehmen – wie zwei weitere Mitbewerber. Der bisherige Bürgermeister Hans-Josef Straub kandidiert nicht mehr.

Viele Gespräche, Diskussionen Abendtermine: Der parteilose Loßburger Bürgermeister legt sich ins Zeug und ist bis zur Bürgermeisterwahl am Sonntag, 23. September, denn auch ständig in Weil der Stadt vor Ort.

Im Fall seiner Wahl würde Schreiber zu Frau und Kind nach Nufringen ziehen, eine Gemeinde im Landkreis Böblingen, knapp 20 Kilometer von Weil der Stadt entfernt. Noch zwei bis drei Jahre würde Familie Schreiber dort auf jeden Fall wohnen, sagte der 46-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Seine Frau und die siebenjährige Tochter seien schon oft umgezogen, und er wolle ihnen dies nicht schon wieder zumuten.

Schreiber nimmt neben dem Kandidaten Roman Beyerle (35), von Beruf Koch, vor allem seinen Hauptkonkurrenten, den Krankenkassen-Manager und studierten Betriebswirt Marc Kwiatkowski (43), sehr ernst. Beide Mitbewerber Schreibers kommen aus Weil der Stadt. Kwiatkowski ist schon seit Mai im Dauerwahlkampf, während Schreiber erst kurz vor Bewerbungsschluss antrat.

Prognosen zum Ausgang der Wahl sind dem erfahrenen Kommunalpolitiker natürlich nicht zu entlocken. Und auf die leichte Schulter nimmt Schreiber die Sache schon gar nicht: "Mir wird nichts geschenkt."

Klar ist aber auch: Der Loßburger Bürgermeister geht in Weil der Stadt mit guten Chancen ins Rennen – schließlich ist er als einziger der drei Kandidaten bereits Bürgermeister, und das schon seit fast 13 Jahren.

So sieht das auch Martin Buhl, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Gemeinderat von Weil der Stadt: "Thilo Schreiber ist für den CDU-Stadtverband und die CDU-Gemeinderatsfraktion der absolute Favorit."

Die Christdemokraten stellen mit acht Sitzen die größte Fraktion in dem Kommunalparlament, gefolgt von der Freien Wählervereinigung mit sieben, den Grünen mit fünf, der SPD mit vier und der FDP mit zwei Sitzen.

Die CDU habe, so Buhl im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, einen Katalog von Kriterien zusammengestellt, die ein Wunschkandidat erfüllen sollte. Bei Schreiber als Fachmann mit Verwaltungs- und Führungserfahrung passe dies "perfekt".

Der Loßburger Bürgermeister habe bei Gesprächen und Informationsveranstaltungen einen "sehr guten Eindruck hinterlassen", sagt Buhl, auch erster ehrenamtlicher Stellvertreter des Bürgermeisters. Eine Zusammenarbeit mit Schreiber könne sich die CDU gut vorstellen.

Auch für Markus Kling, Vorsitzender der FWV-Fraktion, hat Schreiber "wegen seiner Fachkompetenz und seiner Persönlichkeit die besten Karten". Bei den Bürgergesprächen komme er gut an. Die Freie Wählervereinigung in Weil der Stadt unterstütze den Loßburger Kandidaten, sagte Kling auf Anfrage. Schreiber ist Mitglied der FWV-Fraktion im Freudenstädter Kreistag.