Für Kindergärten und –krippen wird die Elterngebühr ab Herbst minimal steigen.Foto: Kinderhaus Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Erhöhung macht für Eltern der Kinder maximal zwei Euro aus

Loßburg. Mit jeweils einer Enthaltung hat der Gemeinderat Loßburg in seiner jüngsten Sitzung einem Verwaltungsvorschlag zugestimmt. Demnach werden sowohl die Elternbeiträge in den Kindertagesstätten als auch die für die Grundschulbetreuung der Gesamtgemeinde im Herbst für ein Jahr um 1,9 Prozent angehoben.

Mit dieser Entscheidung schließt sich die Gemeinde der Empfehlung der Kirchen und der kommunalen Landesverbände an. Diese hatten vorgeschlagen, die Beiträge für das Kindergarten-, beziehungsweise für das Schuljahr 2020/2021 um 1,9 Prozent zu erhöhen. Angestrebt werden solle ein Kostendeckungsgrad von 20 Prozent. Davon ist die Gemeinde Loßburg weit entfernt, wie der Leiter des Haupt- und Personalamts, Claus Sieß, deutlich machte. Der Kostendeckungsgrad lag 2019 gerade einmal bei elf Prozent. Im laufenden Jahr wird er voraussichtlich bei 10,7 Prozent liegen.

Die Gemeinde rechnete im laufenden Haushaltsjahr mit Ausgaben für Kindergärten und –krippen von insgesamt drei Millionen Euro. Die Einnahmen durch Zuschüsse, Zuwendungen und Elternbeiträge liegen voraussichtlich bei 1,4 Millionen Euro. Damit bleiben 1,6 Millionen an der Gemeinde hängen. Weil coronabedingt zwei Monate lang keine Elternbeiträge erhoben wurden, wird sich der Abmangel noch erhöhen.

Bürgermeister Christoph Enderle sprach sich für eine Erhöhung "in kleinen Schritten" aus. Andernfalls müssten im kommenden Jahr größere folgen. Das sah auch Gemeinderat Manfred Hauser (FWV) so, der meinte: "Das tut nachher mehr weh."

Ab vier Zöglingen schlägt Änderung nicht zu Buche

Auch sein Fraktionskollege Tobias Link sprach sich für eine moderate Erhöhung aus, da die Gemeinde in Kindergärten und –krippen einen guten Service biete. "Einen kleinen Beitrag sollten die Eltern schon leisten", so Link.

Ganz anders Beate Beilharz (GL). Sie vertrat die Auffassung, man solle ein Jahr aussetzen und den Eltern damit "ein klares Signal" geben. Außer ihr stimmten jedoch alle Ratsmitglieder der Erhöhung von 1,9 Prozent zu, die, wie die Verwaltung deutlich machte, einer Familie mit einem Kind unter 18 Jahren gerade einmal zwei Euro ausmacht. Für Eltern mit vier minderjährigen Kindern schlägt die Erhöhung dagegen gar nicht zu Buche.

Für ein Kindergartenkind bezahlen die Eltern im Kinderhaus Loßburg also künftig für die Regelöffnungszeiten monatlich 130 Euro, für fünf Tage mit verlängerten Öffnungszeiten 141 Euro, bei vier Tagen verlängerte Öffnungszeiten und einem Tag Ganztagesbetreuung 156 Euro, bei drei Tagen mit verlängerten Öffnungszeiten und zwei Tagen Ganztagsbetreuung 171 Euro sowie bei zwei verlängerten und drei ganzen Tagen 186 Euro.

Wer sein Kind an vier Tagen den ganzen Tag betreuen lassen und nur an einem Tag die verlängerten Öffnungszeiten nutzen möchte, der muss dafür 201 Euro bezahlen. Bei einer Familie mit vier minderjährigen Kindern liegen die Beiträge bei 22, 24, 26, 29, 32 und 34 Euro.

Dieselbe Erhöhung in Prozenten gilt im kommenden Jahr auch bei den Elternbeiträgen für die Grundschulbetreuung an den Standorten Loßburg, Betzweiler-Wälde und Lombach.