Was ihm als langfristiges Ziel vorschwebt, sei eine Ortsumfahrung, die das Lärmproblem lösen würde. "Die Durchfahrt ist aber eine Bundesstraße, da haben Land und Bund also auch mitzureden." Die Gemeinde kaufe schon einmal Flächen, die für die neue Trasse gebraucht werden, wenn sie denn einmal kommt. "Da müssen wir einfach dran bleiben", meint Enderle. "Mein Wunsch wäre es, dass Loßburg einmal ein bisschen wird wie Nagold: Die Durchfahrtsstraße ausgelagert und die Innenstadt mit Geschäften belebt." Dieses Thema ist jedoch, wie er meint, das "dickste Brett, das es zu bohren gibt".
Es gebe in Loßburg einige Themen, die jetzt angegangen werden müssen. "Die Digitalisierung der Schulen", zum Beispiel. Beantragte Gelder vom Kultusministerium seien schon da, jetzt stecke man in der Beschaffungsphase. Dann gebe es da noch das Nahwärmeprojekt, die Erschließung von Gewerbegebieten, den zweiten Bauabschnitt im Zauberland oder die Eröffnung einer Aldi-Filiale, deren Bau in diesem Jahr geplant war und durch Corona ins Stocken kam.
Enderle könnte stundenlang von seinen Plänen berichten. Es steht viel an und das Wichtigste sei, wie er meint, die Betroffenen einzubeziehen. "Damals beim Kinderhaus haben wir die dortigen Mitarbeiter bei der Planung ins Boot geholt", nennt er ein Beispiel. "Wenn man von einer Entscheidung nichts wusste, findet man sie oft schlecht, nur weil man nicht einbezogen wurde." Je mehr Personen gefragt würden, umso schwerer werde es aber, auf einen grünen Zweig zu kommen. "Das ist ein Prozess, aber wenn am Ende alle zufrieden sind, war es die Mühe wert", findet Enderle.
Das Koordinieren, das Lösungen suchen, das Knobeln – für ihn ein Ansporn im Beruf. Er genieße die Herausforderungen. Und dass er für die Bürger da sein könne.
Er könne guten Gewissens sagen: "Ich bereue keinen Tag im Bürgermeisteramt." So sehr der Alltag fordere, so zufrieden mache er auch. Man bekomme viel zurück. "Zum Beispiel diese unglaubliche Herzlichkeit bei der Zusammenarbeit mit den Partnergemeinden, das habe ich zuvor nicht gekannt."
Und ist die zweite Wahl nun so spannend, wie die erste vor acht Jahren? "Spannender!", sagt Enderle ohne zu zögern. "Das Bürgermeisteramt ist eine Stelle auf Zeit. Das weiß man von Anfang an." Doch er hänge daran und wünsche sich, mit seiner Mannschaft noch viele spannende Projekte umsetzen zu können. "Ich würde gerne weitermachen wie bisher. Wir müssen abwarten. Letztendlich", so Enderle, "entscheiden die Bürger."
Am Sonntag, 13. Dezember, gehen die Loßburger zur Wahlurne.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.