In Hochform präsentierten sich die Laienschauspieler bei den beiden Aufführungen in der Heimbachhalle. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder Bote

Komödie: "Wenn einer eine Reise tut": Theatergruppe des SV Betzweiler-Wälde erntet wahre Lachsalven

Beide Aufführungen waren ausverkauft: Die Theatergruppe des SV Betzweiler-Wälde brachte die turbulente Komödie "Wenn einer eine Reise tut" in drei Akten in der Heimbachhalle auf die Bühne.

Loßburg-Betzweiler. "Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen." Dass dem so ist, machte die rührige Theatergruppe des SV Betzweiler- Wälde in der zweimal ausverkauften Heimbachhalle in Betzweiler mit jeder Menge Humor deutlich. Für die Szenen eines aus dem Ruder gelaufenen Kururlaubs gab es viele Lachsalven. Die zwölf Darsteller zeigten sich in Hochform und ernteten anhaltenden Beifall.

Neben erfahrenen Laienschauspielern traten bei der Aufführung der Komödie von Regina Rösch auch drei neue Akteure auf, die ihren Part ebenfalls bravourös meisterten.

Vorsitzender Andreas Reich begrüßte besonders Bürgermeister Christoph Enderle, Ortsvorsteher Hans-Ulrich Wössner, Ehrenbürger Reinhold Johne und Ehrenmitglieder des SV Betzweiler-Wälde. Der Vorsitzende dankte den Mitwirkenden für ihren vorbildlichen Einsatz und zeigte sich stolz darüber, dass der Verein "eine so tolle Theatergruppe hat".

Nach Bad Füssing statt in die Karibik

Seit September übte diese kräftig für die beiden Aufführungen, "in den letzten Wochen nahezu täglich", lobte Reich die Akteure.

Souverän hielt Klaus Reich als Regisseur die Fäden in der Hand. Der Leiter der Theatergruppe ist seit 30 Jahren dabei. Die bunten Kostüme hatten die Akteure selbst gefertigt, und abwechslungsreich gestaltet war auch das Bühnenbild: Vor der großen Reise spielte sich das Geschehen an einer Bushaltestelle ab. Im zweiten und dritten Akt zeigte die Kulisse den Behandlungsraum einer Kurklinik in Bad Füssing. Vom Alkohol in Stimmung gebracht, betraten zunächst Feuerwehrkommandant Oswald Krause (Jens Grözinger) mit seinem Kumpel Emil Lautenschläger (Heinz Schmider) und Freund Max Kaiser (Daniel Bißwurm) die Bühne. "An Tagen wie die diesen", gaben sie lauthals zum Besten.

Nachbarin Marie Jungbauer (Sarah Reich) schaute dazu aus einem Fenster und gab spitze Kommentare ab. Früher waren Oswald und sein Freund Emil 20 Jahre lang regelmäßig gemeinsam zur Kur gefahren. Ohne Anhang tobten sie sich dabei unter dem Motto "Morgens Fango, abends Tango" aus. Doch nun hatten beide den Fehler ihres Lebens begannen und ihre fünf Schweine abgeschafft. Diese wurden bisher von den Ehefrauen Helga Krause (Iris Wößner) und Betty Lautenschläger (Manuela Feldbinder) versorgt. Nun wollten die Frauen selbst auf Tour: Betty schwebte eine Kreuzfahrt im Mittelmeer vor, Helga ein Urlaub in der Karibik. Doch alles kam anders: Die Ehefrauen buchten mit ihren Männern einen Kururlaub in Bad Füssing. Deren Freude hielt sich in Grenzen. Massagen, Heilwasser, Bewegungsbäder und Tai Chi versprachen ohne Kurschatten nur bedingten Erholungswert. Nach einigen Tagen galt bei den Ehepaaren die Devise: Tricksen, Tarnen und Täuschen. Die Hochstapler Ferdinand von Cartier (Armin Graf) und Adalbert Baron von und zu Stadelhofen (Daniel Haas) betraten die Bühne. Ausgekocht auch Chantal Obermaier (Gabi Reich) und Jacqueline Niedermüller (Martina Schmider), die in Oswald und Emil zwei "Goldesel" zum Kurvergnügen suchten. Erfrischend auch der Auftritt von Harry Gruber (Ingo Scheerer) und Susi Weber (Jasmin Reich) in ihren Rollen als Masseur und Masseuse. Oswald und Emil brillierten weiterhin in ihrer Glanzrolle, als sie dem ganzen Elend in Frauenkleidung entweichen wollten. Der Saal tobte.

Der nächste Auftritt der Theatergruppe ist in zwei Jahren geplant.