Beim symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau (von links): Christian Bäuerle (Firma Kaltenbach), Thomas Irmer (DZ-Bank), Gottfried Joos und Christina Jäckle (Volksbank), Architekt Traugott Lieb, Bürgermeister Christoph Enderle, Geschäftsführer Ewald Frick, Henry Shih (SuperAlloy Industries), Ortsvorsteher Hans Ulrich Wößner und Roland Chang (SuperAlloy Industries) Foto: Steffens Foto: Schwarzwälder-Bote

Autoräder: SuperAlloy investiert in Neubau in Betzweiler 17 Millionen Euro / 50 neue Arbeitsplätze entstehen

Von Georg Steffens

Auf rund 50 neue Arbeitsplätze freut sich der Loßburger Ortsteil Betzweiler. Denn ab 1. September sollen dort in der SuperAlloy-Manufaktur im Dreischichtbetrieb die Autoräder rollen.

Loßburg-Betzweiler. Das Fabrikgebäude mit einer Fläche von knapp 8000 Quadratmetern wird mit Produktionsrobotern ausgestattet. Nun erfolgte im Beisein von Prominenz aus Lokalpolitik und Banken der erste Spatenstich. In der Oberwiesachstraße im Industrie- und Gewerbegebiet Betzweiler erhalten künftig Räder für fast alle exklusiven Automarken in Europa – von Bentley über Mercedes-Benz und Porsche bis zu Ferrari – ihre Oberfläche mit bis zu sechs Schichten. Die vollautomatische Lackieranlage für mehr als 500  000 Räder pro Jahr erlaubt zusätzlich Oberflächenveredelungen wie Diamantdrehen und Keramikpolieren. "Wir können mit Fug und Recht behaupten, dass dies die innovativste Anlage in der Räderbranche sein wird", zeigte sich Geschäftsführer Ewald Frick stolz.

Nach fast 30 Jahren Berufserfahrung in der Branche hatte der Ehlenbogener sich 2010 selbstständig gemacht und plant seither in seinem Büro in Loßburg die Räder, die dann von SuperAlloy Industries in Taiwan produziert werden. Trotz des Trends in Richtung "made in Taiwan" setzen seine Partner Henry Shih und Roland Chang nun von Taiwan aus auf "made in Loßburg". Damit wolle man näher an die Kundschaft heranrücken und flexibler reagieren können, ohne dass sechs Wochen Seefracht ab Taiwan zwischen Produktion und Kunde liegen. Zwar sei Loßburg nicht so autobahnnah wie Empfingen, Sulz oder Oberndorf, aber SuperAlloy setzt dennoch auf Heimvorteil – schon, um den bisherigen Mitarbeitern des SAI-Planungsbüros umständliche Arbeitswege zu ersparen. Denn auch Fricks Kompetenzzentrum zieht mit in die neue Fabrikhalle. Architekt Traugott Lieb aus Dietersweiler, der unter anderem schon ein Abgeordnetenhaus in Berlin projektiert hat, zeigte sich mit der Griechin Alexandra Nikolaidou und dem Ungarn Gyula Csontos im Team ebenfalls international aufgestellt: "In einer solchen Größenordnung geht One-Man-Show ohnehin nicht mehr." Christoph Enderle hob die rekordverdächtig kurze Planungszeit hervor. Die Chemie zwischen Frick und ihm, lobte der Bürgermeister, habe gleich gestimmt: ein harter Verhandlungspartner – aber "sein Handschlag und sein Wort gilt". Das sei im Baubereich heute nicht mehr selbstverständlich, aber so habe man gemeinsam "fast Unmögliches möglich machen" können. Auch der Gemeinderat sei schnell und flexibel bereit gewesen, für das Vorhaben Bebauungspläne anzupassen. Und so, freute sich der Schultes, der anschließend auf den Bagger steigen und eine Schaufel Erde bewegen durfte, sei es "dem kleinen Enderle gelungen, so Großes an Land zu ziehen".