Bei der Verabschiedung des evangelischen Pfarrers von Loßburg (von links): Bürgermeister Thilo Schreiber, Pfarrer Eberhard Feucht, Susanne Wilhelm und Manfred Bürkle, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats, mit dem Geschenk, einem Nachbau der Kinzigquelle Foto: Maser Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Thilo Schreiber würdigt bei Abschiedsgottesdienst achtjähriges Wirken von Pfarrer Eberhard Feucht

Von Benjamin Maser Loßburg. Zu seinem Abschiedsgottesdienst begrüßte Pfarrer Eberhard Feucht die Besucher in der voll besetzten evangelischen Versöhnungskirche.Fast auf den Tag genau acht Jahre sei es her, als er und seine Frau nach Loßburg gekommen seien, und nun ende diese für ihn prägende Zeit, so Feucht. Auf ihn wartet nun eine neue Aufgabe als Dekan in Herrenberg.

In seiner Predigt, die feierlich vom Posaunenchor und Kirchenchor umrahmt wurde, blickte der Pfarrer noch einmal auf das Erlebte zurück. Viele Kinder hat er getauft und aufwachsen sehen, Konfirmanden beim Erwachsenwerden begleitet, Paare getraut, aber auch Trost für Trauernde gespendet.

Dekan Harald Stumpf überbrachte Gruß- und Dankesworte im Namen des Kirchenbezirks Freudenstadt. Bereits vor 20 Jahren habe er Eberhard Feucht beim Theologiestudium kennengelernt. Er dankte ihm für sein Engagement im Kirchenbezirk. Durch seine menschenzugewandte Art habe es Feucht geschafft, in so mancher Begegnung auch Außenstehende zu integrieren. Besonders dankte Harald Stumpf auch Susanne Wilhelm, Eberhard Feuchts Ehefrau. Auch sie habe sich durch die Gestaltung von Gottesdiensten sehr in Loßburg und im Kirchenbezirk eingebracht.

Stumpf berichtete, dass sich für die frei werdende Pfarrerstelle in Loßburg bisher noch kein Bewerber gefunden habe. Für die Übergangszeit wird Hans-Peter Zackes die Tätigkeiten des Pfarrers übernehmen.

Nach dem Gottesdienst war die Zeit für Glück- und Dankeswünsche gekommen. Den Anfang machte Manfred Bürkle als Vertreter des Kirchengemeinderats. Vor acht Jahren habe es sich schnell herumgesprochen, dass "der kleine Mann mit den schnellen kurzen Schritten" der neue Pfarrer in Loßburg sei. In dieser Zeit habe Eberhard Feucht vieles bewegt. Als Beispiel nannte Manfred Bürkle die Erstellung des Leitbilds der Kirchengemeinde Loßburg "Leben aus der Quelle". Feucht sei es gelungen, die Gemeinde neu zu formen und viele Herzen zu gewinnen.

"Pfarrer Feucht war ein Glücksfall und eine Bereicherung für die Gemeinde Loßburg", sagte Bürgermeister Thilo Schreiber. Lange habe man sich Gedanken gemacht, was man Eberhard Feucht zum Abschied schenken könne, etwas, was die drei Anforderungen "besonders, typisch und gemeinsam" erfülle. Gespannt packte Pfarrer Feucht mit seiner Frau das festlich geschmückte Paket aus. Voller Freude nahm er einen originalgetreuen Nachbau der ihm so ans Herz gewachsenen Kinzigquelle in Empfang.

Den Glückwünschen und Dankesworten schlossen sich als Vertreter der Bruderhaus Diakonie Irmgard Wössner, Dienstellenleiterin des Gebrüder Hehl-Stifts, und Edwin Benner als Vertreter des Kinderheims in Rodt an. Eine Bildpräsentation zeigte, wie viel der Pfarrer in Loßburg gestemmt und erreicht hatte. Als Vertreter der katholischen Kirche überbrachte Pfarrer Franz-Josef Konarkowski Glückwünsche. Auch er habe Feuchts schnelle Gangart miterleben dürfen, nicht etwas beim Spazierengehen, sondern bei Gesprächen zum Thema Ökumene.

Als Vertreter der Liebenzeller Gemeinschaft überbrachte Jörg Breitling Grüße und Dank für die Zusammenarbeit. Realschulrektor Thomas Gisonni betonte, dass Feucht auch in der Zusammenarbeit mit der Schule stets ein verlässlicher Ansprechpartner gewesen sei.

Zum Abschluss hatten der scheidende Pfarrer und seine Frau das Wort. Susanne Wilhelm dankte für die "reichhaltigen Jahre" in Loßburg. Eberhard Feucht dankte allen. "Ich möchte mich nicht bei jedem persönlich bedanken, deshalb sehen sie diesen Dank als kollektiven Dank für alle an", sagte Eberhard Feucht. Er sei in seiner Zeit in Loßburg gereift und zu dem geworden, was es ihm überhaupt möglich gemacht habe, die Stelle als Dekan in Herrenberg zu übernehmen. Im Anschluss gab es für den Pfarrer stehende Ovationen, bevor jeder einzelne Besucher noch einmal bei einem Imbiss die Gelegenheit hatte, sich von Pfarrer Feucht zu verabschieden und ihm seine persönlichen Glückwünsche zu übermitteln.