Auf neues Kinderhaus kommt eine Photovoltaikanlage / Inbetriebnahme im August

Loßburg (ph). Der Loßburger Gemeinderat gab grünes Licht für eine Solaranlage auf dem Dach des neuen Kinderhauses. Mit seiner grundsätzlichen Zustimmung zur Planung des Ingenieurbüros Schuler aus Bietigheim-Bissingen machte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Weg frei für die Errichtung einer Photovoltaikanlage.

Mit der ersten von zwei vorgestellten Varianten hatte Thorsten Seebacher vom Büro Schuler das Gremium überzeugt: Vorgesehen ist eine Teil-Dachbestückung mit Solarzellen.

Die Kosten belaufen sich auf etwa 123 000 Euro. Schon im Vorfeld wurden bei einer Wirtschaftlichkeitsprüfung durch die Kinderhaus-Ingenieure zwei Planungsvarianten ausgearbeitet. Für die legte Seebacher den Räten jetzt eine Strombilanz vor. So könnten mit einer Anlage mit 56 Kilowattpeak (Variante 1) etwa 9900 Euro Stromkosten im Jahr eingespart werden. Bei der zweiten Variante mit 88 Kilowattpeak käme man auf eine Ersparnis von 13 700 Euro im Jahr.

Verwaltung und Räte sprachen sich schließlich einhellig für die erste Ausführung aus. Denn für die zweite Variante mit 88 Kilowattpeak wäre die Belegung aller Dachflächen erforderlich. Aber eine Anlage in dieser Größe amortisiere sich kaum, meinten die Räte übereinstimmend. Eine vollständige Bestückung der geeigneten Dachflächen komme für die Gemeinde sowieso nicht in Frage, machte auch Bürgermeister Christoph Enderle deutlich und betonte: "Ab einer gewissen Größe bekommt man bei der Einspeisung immer weniger." Der Fokus solle nämlich auf die Eigenstromnutzung und nicht auf die Einspeisung gelegt werden, so der Rathauschef. Eine kleinere Anlage sei auch optisch und städtebaulich sinnvoller, betonte Bauamtsleiter Erich Günter. Wegen der schönen Architektur wolle man freilich so wenig wie möglich spiegelnde Dachflächen auf dem Kinderhaus haben, so Günter.

Die nun geplante Variante soll im August 2014 in Betrieb genommen werden. Pro Jahr können durch die Anlage nach Angaben der Planer 25 Tonnen CO2 gespart werden. Die Eigenstromnutzung beträgt dann 74 Prozent. Die restlichen 26 Prozent werden eingespeist, erklärte Seebacher. Da das Kinderhaus mit einem Blockkraftheizwerk versehen wird, das in der Tiefgarage installiert wird und Rathaus sowie Neubau über einen Stromverbund versorgt, sei eine größere Anlage nicht unbedingt sinnvoll, bestätigte der Ingenieur, "weil es dann ja auch höhere Auflagen gibt".

Das Blockkraftheizwerk erzeugt bei einer Laufzeit von 5000 Stunden 100 Kilowatt Strom im Jahr. Im Sommer komme dann der Strom aus der Photovoltaikanlage zum Einsatz, so Seebacher.

Karin Armbruster wollte wissen, ob man das Kinzighaus in die Solarstromproduktion mit einbeziehen könne. Wenn das angestrebte Quartierskonzept zum Tragen komme, könne dies vielleicht möglich sein, sagte Bürgermeister Enderle.