Nun befürchtet auch Loßburger Interessengemeinschaft Schäden durch Nationalpark

Von Dirk Frütel Loßburg. Mit einer Informationsveranstaltung trat die Loßburger Interessengemeinschaft gegen den Nationalpark Nordschwarzwald im Kinzighaus an die Öffentlichkeit.Seit vor etwa drei Monaten die Interessengemeinschaft "Unser Nordschwarzwald" von Bürgern initiiert wurde, wurden in insgesamt 14 Gemeinden der Region lokaler Interessengemeinschaften gegen den Nationalpark gegründet. So nun auch in Loßburg. Die Loßburger IG hatte ins Kinzighaus eingeladen und konnte sich über mangelndes Interesse nicht beklagen.

Wilhelm Walter aus Hinterrötenberg begrüßte die zahlreichen Gäste und stellte die für diesen Abend eingeladenen Redner vor: Andreas Fischer von der IG Nordschwarzwald aus Hundsbach, Jörg Ziegler aus Lombach, Stefan Schmid aus Bad Rippoldsau-Schapbach und Karl-Heinz Walter aus Büchenberg. Die Redner beleuchteten Themen wie die mögliche unkontrollierte Ausbreitung des Borkenkäfers in einem Nationalpark, in dem kein Sturmholz mehr aufgearbeitet wird. Als Beispiele wurden die Nationalparks im Bayrischen Wald und im Harz angeführt, die mit Bildern von toten Wäldern, in denen nur noch Gras wächst, untermauert wurden. Wald, in dem kein Holz mehr geschlagen wird, befinde sich in einem ökologischen Gleichgewicht, wurde betont. Er produziere genauso viel Kohlendioxid wie er bindet. Nutzwald hingegen speichere mehr Kohlendioxid als er abgebe.

Neben ökologischen Risiken kamen auch ökonomische Gesichtspunkte zur Sprache. In einer Region, in der Forstwirtschaft und Holzbearbeitung einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor darstellen, könne ein Nationalpark einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen.

Argumenten, dass durch verstärkten Tourismus in Nationalparks, solche Defizite ausgeglichen werden, wurden Zahlen aus dem Bayrischen Wald entgegengehalten. In Bayern seien zwar in den Anfangsjahren des Nationalparks die Übernachtungszahlen nach oben gegangen, aber wegen der immer größer werdenden Flächen mit toten Bäumen seien die Zahlen nun schon seit einiger Zeit rückläufig. Die Interessengemeinschaft Loßburg setzt sich gegen solche Szenarien ein und plant im Februar eine weitere Infoveranstaltung.