Loßburg legt Widerspruch gegen Zensus ein. 112 Einwohner weniger als erwartet.

Loßburg - Vielerorts hatte das Zensus-Ergebnis für Schrecken und Ärger gesorgt. Auch Loßburg kann sich in die Schlange einreihen. Um 112 Personen wurde die Einwohnerzahl per statistischem Federstrich reduziert. Doch das will man in der Verwaltung so nicht stehen lassen.

112 Personen klingt zunächst banal, macht aber für eine Gemeinde wie Loßburg unter Umständen einen schmerzhaften Unterschied. Denn an die Einwohnerzahlen sind unter anderem Zuwendungsgelder gekoppelt. In Loßburg könnte dies ein Loch von 56 000 bis 112 000 Euro in den Geldbeutel reißen. "Wir können den Rückgang nicht nachvollziehen", zeigte sich Kämmerer Günter Muth spürbar irritiert. Die Zahlen des Einwohnermeldeamts seien stets höher. Loßburg will nun einen vorläufigen Widerspruch einlegen und eine rechtliche Prüfung veranlassen. Denn "das Ergebnis kann nicht sein".

Gemeinderat Kurt Eppler (FWV) äußerte seinen Beifall für den Entschluss. Er vermutet Verfahrensfehler hinter dem Ergebnis. Und dass dieses für Loßburg bitter sein könnte, zeigte Bürgermeister Enderle an einem simplen Rechenbeispiel: Ein gutes Steuerjahr führt zu höheren Abgaben in den Ausgleichstopf. In Verbindung mit geringeren Zuwendungen "sind wir dann doppelt gestraft."