Forstwirtschaftsmeister Achim Bergmann fällte die Brückles-Tanne an der Straße nach Hinterrötenberg. Foto: Privat

Schömberg um ein Wahrzeichen ärmer. Auch sonst massive Schäden in Hinterrötenberg.

Loßburg-Schömberg - Von dem markanten Alttannen-Paar an der Straße nach Hinterrötenberg ist nur noch ein stattlicher Baum übrig geblieben. Die durch Trockenheit stark geschädigte Brückles-Tanne musste aus Sicherheitsgründen gefällt werden.

Sie gehörte zu den Wahrzeichen Schömbergs, und auch deshalb haben sich die Forstleute und der Ortschaftsrat die Entscheidung reiflich überlegt.

Bei einem Begang machten sich Ortsvorsteher Kurt Winter und der Stiftungsrat Schömberg nochmals ein genaues Bild von der Lage. Aber letztlich, so Revierförster Martin Schmalz im Gespräch mit unserer Zeitung, gab es keine andere Wahl, als die 46 Meter hohe, zwischen 250 und 300 Jahre alte Brückles-Tanne in Schömberg am 30. Oktober vergangenen Jahres zu fällen. Der mächtige Baum war durch die anhaltende Trockenheit im vergangenen Jahr stark geschädigt. Der Gipfel war auf einer Länge von 15 Metern abgestorben, berichtet Schmalz, eine Seite war komplett dürr.

Wurzeln hätten sich kaum noch erholt

Die Wurzeln der Tanne hätten sich kaum noch von den schweren Schäden durch die Trockenheit und Hitze erholt. Dennoch hätte man sie nicht fällen müssen, wenn sie nicht direkt an der Straße und im Kreuzungsbereich gestanden wäre. So aber sei die Gefahr durch herunterstürzende Äste zu groß gewesen, die Verkehrssicherheit gab den Ausschlag zur Fällung.

Die Brückles-Tanne bestand aus fast 22 Festmetern Holz. Der untere Klotz mit einer Länge von 7,6 Metern konnten noch verwertet werden und erbrachte laut Schmalz bei einer Versteigerung über die Holzverkaufsstelle Freudenstadt 438 Euro je Festmeter – ingesamt 2772 Euro. Eine Erinnerung an das Wahrzeichen bleibt den Schömbergern außer dem Baumstumpf: Aus dem einen bis eineinhalb Meter dicken Stammfuß soll ein Tisch gefertigt werden, der bei der Schutzhütte Oberer Wald aufgestellt wird.

Der zweite Teil des Altbaumpaars, die nach dem früheren Loßburger Bürgermeister benannte Walter-Schmid-Tanne auf der anderen Seite der Straße nach Hinterrötenberg, ist nach Auskunft von Schmalz noch gesund. Lädiert ist sie allerdings schon seit längerem: Vor etwa zehn Jahren schlug der Blitz in ihre Krone ein. Deshalb wurde der Gipfel des Baums entfernt.

Letztes Opfer des Trockensommers 2018

Die Brückles-Tanne ist wohl nicht das letzte Opfer des Trockensommers 2018. Die Dürreschäden sind im gesamten Gebiet Hinterrötenberg groß. Betroffen sind, wie Martin Schmalz sagt, besonders die alten Bäume, von denen es im Hinterrötenberger Wald relativ viele gibt: "Wir haben massive Verluste", betont der Revierförster. Da nun besonders die stattlichen und damit wertvollen Bäume betroffen seien, sei der Wertverlust für die Waldbauern hoch. Alte Bäume würden sich nur schwer oder gar nicht mehr von den Trockenschäden erholen und seien auch eine leichte Beute für Schädlinge, etwa den Borkenkäfer.

Da die Wurzeln der Bäume stark geschädigt sind, befürchten die Forstleute in diesem Jahr Folgeschäden im Wald. Man halte nun verstärkt Ausschau nach betroffenen Bäumen, sagt Revierförster Schmalz, die dann auch bald gefällt werden sollen.