Die Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) des Kepler-Gymnasiums war ein voller Erfolg: Schüler, Lehrer und SIA-Betreuer von Arburg und Woodward L’Orange waren gleichermaßen stolz auf die realisierten Projekte. Foto: Kepler-Gymnasium Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Elftklässler der Schüler-Ingenieur-Akademie des Kepler-Gymnasiums Freudenstadt bei Arburg

Loßburg. Die Abschlusspräsentation der Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) des Kepler-Gymnasiums Freudenstadt fand bei Arburg statt. Neben dem Maschinenbauer aus Loßburg waren das Unternehmen Woodward L’Orange aus Glatten und die Duale Hochschule Stuttgart, Campus Horb, SIA-Kooperationspartner.

Während das fünfköpfige Team bei Arburg ein Reaktionsspiel für das Elektroniker-Praktikum entwickelte, optimierten zwei Schüler bei Woodward L’Orange den Prozess "Erstmusterprüfbericht". Zum Auditorium der Abschlusspräsentation zählten neben den Lehrern und Projektbetreuern auch Eltern der Schüler sowie Schulleiter Peter Stübler und Arburg-Ausbildungsleiter Michael Vieth.

Die Schüler-Ingenieur-Akademie bietet interessierten Schüler der gymnasialen Oberstufe die Möglichkeit, im Rahmen verschiedener Projekte bei den Kooperationspartnern aus der Industrie das Berufsfeld eines Ingenieurs kennenzulernen. Dazu waren sieben Elftklässler des Kepler-Gymnasiums ein halbes Jahr lang jeweils einen Nachmittag bei Arburg beziehungsweise bei Woodward L’Orange. Bei Arburg bekamen Jule Baur, Ruben Hoch, Anton Walter, Lena Wössner und Johannes Zöller die Aufgabe, ein Reaktionsspiel zu entwickeln. Dieses soll künftig als Übungsprojekt von Schüler gebaut werden, die bei Arburg ein Praktikum als Elektroniker absolvieren. Aufgeteilt in drei Gruppen, kümmerten sich die fünf SIA-Teilnehmer um die Software- und Elektronik-Entwicklung sowie um die Anleitung und Dokumentation.

Von Ist-Analyse Schritt für Schritt zum Idealfall

Bei dem Reaktionsspiel geht es darum, denjenigen der vier Knöpfe zu drücken, dessen LED aufblinkt, und so in 30 Sekunden möglichst viele Punkte zu sammeln. Damit das Spiel von Schülern unterschiedlicher Wissensstände gebaut werden kann, entwickelte die SIA-Projektgruppe auch Wahl- und Wahlpflichtaufgaben, um vorab die notwendigen Grundlagen zu erlernen.

Im Pflichtteil wird schließlich die Herstellung des Spiels Schritt für Schritt erklärt. Bei Woodward L’Orange hatten Eric Keck und Thibaud Rempfer die Aufgabe, den Prozess rund um den Erstmusterprüfbericht zu optimieren. Zunächst erstellten sie eine Ist-Analyse und erarbeiteten daraus den Idealfall mit allen notwendigen Schritten. Dazu untersuchten die beiden Schüler detailliert die Abläufe im Unternehmen und die Zusammenarbeit der Abteilungen.

Resultierend aus den Erkenntnissen wurden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, die sich auch auf andere Firmen mit ähnlichen Strukturen und Abläufen übertragen lassen. Sowohl die Schüler als auch die Projektbetreuer der Unternehmen und der Schule waren rundum zufrieden mit der Schüler-Ingenieur-Akademie. Bernd Gaiser, Arburg-Ausbilder und SIA-Betreuer, freute sich über die Leistung der Gruppe und das Ergebnis: "Die Entwicklung des Reaktionsspiels war erfolgreich. Derzeit testen wir in einem ersten Probelauf den Praxiseinsatz in Rahmen unseres Elektroniker-Praktikums."

Harald Elsner, Dieter Angert und Markus Richter, Betreuer aus dem Fachbereich bei Woodward L’Orange, waren ebenfalls von dem Resultat begeistert: "Hervorzuheben ist das tolle Engagement und die strukturierte Vorgehensweise der beiden Schüler. Insbesondere die erstellte Checkliste sowie die darin enthaltenen Verbesserungsvorschläge sind wichtige Anregungen für die Praxis, die wir zeitnah umsetzen werden." Albrecht Ortmann, Betreuungslehrer des Kepler-Gymnasiums, ergänzte: "Die Aufgaben, die den Schülern gestellt wurden, reichten weit über den Schulalltag und den Lehrplan hinaus. Zudem waren Initiative und Teamwork gefragt. So konnten Teilnehmer wertvolle Erfahrungen in der Praxis sammeln, von denen sie bei ihrem weiteren Werdegang sicher profitieren werden."