Die Lokführergewerkschaft GDL bestreikt den Bahnverkehr - wer in Stuttgart auf die S-Bahn baut, muss umdisponieren. Foto: www.7aktuell.de |

Die Besucher, die das Cannstatter Volksfest am Dienstagabend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln verlassen wollen, erwartet massive Einschränkungen. Auch der morgendliche Berufsverkehr ist betroffen - für Ersatzverkehr kann kaum gesorgt werden.

Die Besucher, die das Cannstatter Volksfest am Dienstagabend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln verlassen wollen, erwartet massive Einschränkungen. Auch der morgendliche Berufsverkehr ist betroffen - für Ersatzverkehr kann kaum gesorgt werden.

Stuttgart - Zugreisende im Südwesten müssen sich wegen des angekündigten Streiks bis Mittwochvormittag auf Behinderungen einstellen. Es könne sogar bis zum Mittag zu Abweichungen vom normalen Fahrplan kommen, warnte ein Bahnsprecher am Dienstag.

Insbesondere die auf Regionalzüge und S-Bahnen angewiesenen Besucher des Cannstatter Wasens in Stuttgart sollten sich darauf einstellen, dass ihre Heimfahrt mit dem Zug am Dienstagabend nicht so reibungslos laufen wird, wie geplant.

Zumal durchaus ein gewisser Besucherandrang zu erwarten ist - trotz des schlechten Wetters. Am Dienstag ist schließlich Jürgen Drews auf dem Wasen zu Gast. Auch der VVS schreibt: "Volksfest-Besucher müssen sich darauf einstellen, dass heute ab 21 Uhr keine Abreise mit S-Bahn und Regionalverkehr möglich ist!"

Abgang zur Cannstatter S-Bahnhaltestelle gesperrt

Wie die Bahn mitteilte, wird der Zugang zur S-Bahnhaltestelle Bahnhof Bad Cannstatt ab 21 Uhr gesperrt - damit soll wohl verhindert werden, dass Volksfestbesucher auf der Suche nach einer Heimfahrmöglichkeit irregeleitet werden.

Aber nicht nur die Heimkehr vom Cannstatter Wasen, vor allem der Weg zur Arbeit wird beschwerlich: Bis 6 Uhr wird gestreikt, die Bahn rechnet mit massiven Behinderungen im morgendlichen Berufsverkehr.

Dass es im Bahnverkehr chaotisch werden dürfte, ist also klar, aber selbst der GDL-Bezirksvorsitzende Lutz Dächer konnte die genauen Auswirkungen am Dienstag kaum abschätzen.

SSB spricht von zu kurzer Vorlaufzeit

Weil sich die Gewerkschaft der Lokführer noch nicht äußern kann (oder will) hat auch die Deutsche Bahn Probleme, für entsprechenden Ersatz zu sorgen. Ähnlich ergeht es auch der SSB. Man wolle zwar alles versuchen, um auf die veränderten Gegebenheiten zu reagieren. Letztlich sei die Vorbereitungszeit aber zu kurz, um für einen verstärkten Einsatz von Stadtbahnen zu sorgen. "Dazu sind wir zu sehr an Vorschriften gebunden, die sich nicht so einfach in der kurzen Zeit über den Haufen werfen lassen", sagt eine SSB-Sprecherin.

Außerdem ergebe sich ein weiteres Problem: "Es ist ja noch nicht mal klar, wo genau gestreikt wird. Wir versuchen alles zu kompensieren, können aber nichts versprechen."

Die Lokführer fordern fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Verhandlungen darüber scheiterten jedoch daran, dass die GDL auch für das übrige Personal im Zug verhandeln will, etwa für Zugbegleiter und Speisewagen-Mitarbeiter.

Die Bahn lehnt das ab. Die GDL rivalisiert mit der größeren der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). In der vergangenen Woche war nach den bisherigen Warnstreiks eine Urabstimmung über reguläre Streiks zu Ende gegangen. 91 Prozent stimmten für den Arbeitskampf.

Die Bahn hat zusätzlich zur allgemeinen Servicenummer 0180/6 99 66 33 (20ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk bis zu 60ct/Anruf) eine kostenlose Servicenummer unter 08000/99 66 33 geschaltet.