Ständig in Bewegung: der Schrankenpark in der Fahrnauer Grienmatt Foto: Anja Bertsch

Trotz Umzug nach Hauingen herrscht am Fahrnauer Magnetic-Standort weiter Umtrieb. Also doch kein echter Abschied aus Schopfheim? „Genau“, bestätigt der Firmenchef unserer Zeitung.

Die Ankündigung Anfang 2023, dass die Firma Magnetic Autocontrol ihren Firmensitz Schopfheim nach Lörrach verlegt, signalisierte aus Unternehmenssicht den klaren Willen zur Investition in die Zukunft. Mehr Raum für Innovationen, dazu bessere Sichtbarkeit und deutlich repräsentativer fürs Empfangen der Kunden aus aller Welt: Die Vorteile des neuen Standorts im „Entenbad“ in Hauingen direkt an der Bundesstraße gegenüber dem bisherigen, eher versteckten Areal in der Fahrnauer Grienmatt lagen für die Magentic-Führung auf der Hand.

 

Verlust von Steuern und Renommee

Aus Sicht der Stadt Schopfheim indes waren die Information über die geplante Verlagerung mit Blick auf den Verlust von Arbeitsplätzen, Gewerbesteuern und Renommee als Wirtschaftsstandort ein echter Schlag in die Magengrube.

Zumal angesichts der weiteren Entwicklungen auf diesem Feld: Im September 2024 kündigte das Schopfheimer Traditionsunternehmen „Faller Packaging“ an, Schopfheim ebenfalls den Rücken zu kehren und mit Millioneninvestitionen nach Lörrach-Brombach umzusiedeln. Gerade mal vier Wochen später kündigte die Firma Würth Elektronik an, dass das Werk in Schopfheim geschlossen wird.

Teil von Magnetic bleibt in der Grienmatt

Der Würth-Standort wurde gerade dieser Tage denn auch endgültig abgewickelt. In Sachen Faller gibt es aus Schopfheimer Sicht inzwischen immerhin Entwarnung: Das Unternehmen hat Ende August bekanntgegeben, doch in Schopfheim zu bleiben. Zumindest zum Teil gilt das auch für Magnetic Autocontrol: „Wir werden Werk 1 (Grienmatt 20) behalten und nutzen es als Produktions- und Logistikzentrum für unsere Magnetic Produkte“, erklärt Geschäftsführer Heiko Lais auf Anfrage unserer Zeitung, und stellt klar: Auch wenn es so kursiert seit dem vergangenen Jahr – „eine endgültige Stilllegung des Schopfheimer Standorts wurde von Unternehmensseite so nie kommuniziert und ist auch nicht geplant“, schreibt Lais.

Das Werk 1 in Schopfheim-Fahrnau wird weiterhin genutzt. Foto: Anja Bertsch

40 Mitarbeiter weiter in Schopfheim

Und weiter: „Beide Standorte bleiben bestehen und bilden das starke Rückgrat der Marke und der Produkte der Magnetic innerhalb des FAAC Konzerns.“ Immerhin ein knappes Viertel der Belegschaft – etwa vierzig von 130 Mitarbeitenden – hat in Schopfheim in den Bereichen Produktion, Lager, Versand und Qualitätssicherung weiterhin seinen Arbeitsplatz und das soll auch so bleiben, bestätigt Lais gegenüber unserer Zeitung.

Das Werk 2 in Schopfheim-Fahrnau soll verkauft werden.

Hauptsitz nach Lörrach verlegt

Zur Wahrheit gehört natürlich trotzdem, dass das Unternehmen seinen Hauptsitz und den größeren Teil seiner Arbeitsplätze im Zuge seiner Neun-Millionen-Euro-Investition nach Lörrach verlegt hat: Am Standort in Lörrach-Hauingen arbeiten etwa 90 Mitarbeiter unter anderem in Entwicklung, Vertrieb, Einkauf, Planung, Personalwesen und Finanzen. Im dortigen Zentrum sind die für Innovationen zentralen Abteilungen Forschung und Entwicklung vereint.

Der neue Firmenhauptsitz im Lörracher Entenbad Foto: zVg/Magnetic Autocontrol

Und der dortige Showroom ist der Ort, an dem Kunden und Vertriebspartner empfangen und in die Magentic-Welt eingeführt werden, wie das Unternehmen in einer Mitteilung zur Neueröffnung des Standorts im Entenbad schreibt.

Werk 2 in der Grienmatt soll verkauft werden

In Schopfheim-Fahrnau werden durch diese Verlagerung Räumlichkeiten frei.

„Das sogenannte Werk 2 (Grienmatt 28) beabsichtigen wir zu veräußern, da es keinen Nutzen für uns hat“, schreibt Geschäftsführer Lais in seiner Mitteilung dazu, ohne konkreter zu werden.

Info

Die Magnetic Autocontrol GmbH
gehört nach eigenen Angaben zu den Technologieführern im Bereich von Fahrzeugschranken und Personensperren. Als einer von wenigen Herstellern weltweit entwickelt das Unternehmen nahezu alle Komponenten selbst.

Vom Hauptsitz in Lörrach aus
wird ein weltweites Kompetenz- und Vertriebsnetzwerk mit 600 Mitarbeitern koordiniert. Gefertigt werden die Schranken und Personensperren nicht nur hier, sondern auch in den Niederlassungen in den USA, Brasilien, Malaysia, Indien und Australien.